Mit ihrer erweiterten Besetzung hat die Band ein gewaltiges Werk der Trauer geschaffen, das sich mit Themen wie Schuld, Strafe und Erlösung auseinandersetzt. Napalm Records beschreibt dies sehr treffend so: "...eine Elegie voller Trauer und Verlorenheit, die immer tiefer in den feierlichen Abgrund des Schmerzes hinabsteigt." Das Album ist eine nahtlose Mischung aus schwermütigen, tieftraurigen Melodien, die wie ein endloser, dunkler Strom durch die Seele ziehen und überwältigenden, düsteren Riffs, die von melancholischen Streichern und eindringlichen Keyboards untermalt werden.
Diese Elemente schaffen eine Atmosphäre des unausweichlichen Untergangs, wobei jeder Track von der emotionalen Aufgewühltheit eines Büssers durchdrungen ist, der der Last seiner Sünden nicht entkommen kann. Der ergreifende Gesang von Soren Mourne und die gequälten Growls von Etienne Flinn verleihen dem Ganzen zusätzliche emotionale Komplexität und vermitteln ein Gefühl von Verzweiflung und Sehnsucht im Stil von "The Beauty and the Beast". Ein bisschen auch wie eine Doom-Version von Evanescence.
In «Penitence And Ruin» ist nicht nur ein Doom-Album, sondern eine konzeptionelle Reise, bei der jeder Song Teil einer grösseren Erzählung ist. Der Sound zeigt sich klassisch, inspiriert von Kultbands wie My Dying Bride und Paradise Lost, vermeidet aber die üblichen Metal-Klischees. Das Cello als prägendes Element verleiht der Chose eine düstere Tiefe, die an Gothic-Einflüsse erinnert, doch das Songwriting der Band bleibt frisch und überzeugend.
Für Fans düsterer, introspektiver Musik, die die üblichen Genre-Tropen meidet, bietet In «Penitence And Ruin» ein eindringliches Erlebnis, das bei allen, die die Mischung aus Kraft und Schönheit des Doom zu schätzen wissen, grossen Anklang finden wird. Es ist eine überwältigende Schönheit, die zugleich von einer schmerzlichen Melancholie durchdrungen ist, die das Herz ergreift. Ein Werk, das sich nicht in einzelne Lieder zerlegen lässt, sondern als Ganzes lebt. Eine einzigartige Symphonie der Emotionen, die die Seele erhebt und zugleich tief in sie hineinwebt.
Lukas R.