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"Synkät on sanani kaikki, mustat mietteheni kaikki." ("Düster sind all meine Worte, schwarz sind all meine Gedanken.") – Kalevala, Gesang 2 - Aus der Underground-Szene von Turku kommt mit «Hypostasis» das lang erwartete Debütalbum von SUNNIVA. Die sechs Tracks entführen einen in die dunklen Gefilde von Sludge, Death Doom und Post-Metal.
Die im Jahr 2016 gegründete Band hat sich mit überwältigenden Live-Auftritten und einer Reihe dichter, knallharter Veröffentlichungen einen Namen gemacht. Dieses Album schärft ihre Vision zu etwas Rohem und Bewusstem. Der Opener «Mercurial Bloodstreams» gibt mit verzerrten Riffs und tiefen Bässen sofort einen düsteren Ton an. Sein langsames Brodeln und die wechselnden Vocals unterstreichen die Kritik der Band am technologischen Fortschritt und verwandeln die Idee der Befreiung in eine erdrückende Last. «Peine Forte Et Dure» zieht einen noch tiefer in die Verzweiflung. Seine Riffs bewegen sich mit der angespannten Schwere abgenutzter Maschinen, während kehlige und geschriene Vocals die hoffnungslose Atmosphäre unterstreichen.
«Valovaltimo» ändert das Tempo leicht und bringt mit finnisch-schwedischen Texten, die sich durch den Mix schneiden, einen aggressiveren Drive. Der höhlenartige Low-End-Sound des Tracks verleiht ihm eine rituelle Qualität, die sowohl hypnotisch als auch unerbittlich ist. Mit «Opening the Key» begibt sich die Band in noch dunklere Gefilde und fügt unheimliche Hintergrundschichten hinzu, die das Gefühl der Unruhe verstärken. «Sun Funeral» zeichnet sich dadurch aus, dass Melodien zum Vorschein kommen – klare Gesangsharmonien und zerbrechliche Gitarrenlinien deuten eine Befreiung an, die jedoch vom Gewicht der Rhythmusgruppe erstickt wird (Mein Anspieltipp). Der letzte Track, «Hung From The Sky», ist über acht Minuten lang und verbindet das gesamte Album miteinander.
Seine Balance aus erdrückenden Wiederholungen, tiefen Bassdrones und schwachen melodischen Strängen verkörpert die Fähigkeit von Sunniva, Spannung aufrechtzuerhalten, ohne den Fokus zu verlieren. «Hypostasis» ist schwarzer Honig in Musik gepackt: dicke Riffs, gnadenlose Rhythmen und Texte, die direkt in die Verzweiflung blicken. Es ist ein kompromissloses Debüt, das Sunniva als eine der überzeugenden neuen Stimmen der nördlichen Sludge-Szene präsentiert. Ich hoffe, dass unsere Welt niemals zu jenem düsteren Reich wird, das Sunniva in ihren Klanglandschaften zum Leben erweckt
Lukas R.