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Dass gewisse Bands übersehen werden, muss an dem Umstand liegen, dass sie entweder scheisse sind oder sich im Underground bewegen. Im Sumpf aus Nuancen und Innovationen kann es leicht passieren, dass viele Combos, ohne eigenes Verschulden, übergangen werden.
DEAD CHASM denken aber keineswegs daran, mit ihrer Art von Death Doom unterzugehen und legen mit ihrer EP «Spectral Tyranny» den Grundstein für zukünftig Grosses. Bei einem so populären Sound wie dem Death Doom kann man zwar leicht behauptet werden, dass es keinen Spielraum für Neues gibt. Die Tatsache, dass die drei Tracks «Beneath Decadent Shadows», «Spectral Tyranny» und «Spawn In Absurdity» in einer Laufzeit von knapp dreizehn Minuten abgenudelt sind, zeigt auch keine Neuerung, die den Death Doom in seinen Grundfesten erschüttert. Da «Spectral Tyranny» aber durch eine klare Trennung von Death Metal- und Doom-Aspekten glänzt, bietet diese EP eine Erfahrung, die beide Seiten der Medaille ehrt.
Zum einen unnachgiebig an Intensität, die schnell und überwältigend ist, zum anderen an düsterer Trägheit, die Zeit für ausgedehnte Klagelieder lässt, die jeden Knochen zu Staub zermalmen. Mit einem klaren Verständnis für beide Aspekte ihres Sounds verschwenden Dead Chasm keine Zeit und lassen keine Gelegenheit aus, ihr immenses Können unter Beweis zu stellen. «Spectral Tyranny» mag wie ein Werk wirken, das nicht viel zu bieten hat. Mit allem aber, was auf dieser EP passiert, liefern Dead Chasm einem Ansatz, von dem viele Bands nicht wissen, dass es ihn überhaupt gibt. Die drei Tracks sind fantastisch einfach und absolut tödlich in ihrer Ausführung.
Oliver H.