Der Sturm beginnt...
«Pale Horse» - Ein Omen in Klangform. Langsame, schwere Schritte durch Rauch und Schrift. Der Refrain in Stein gemeisselt: Glaube verbrannt, Mythen zerstreut. Er bereitet das Schlachtfeld vor, das schwarz und bedrohlich ist.
«Rabbit Hole (Cowards, Pt. 1)» - Eine Falltür öffnet sich.
Die Riffs krallen sich fest und winden sich unruhig und hungrig nach unten. Der Refrain schneidet wie eine Peitsche, gebt keinen Zentimeter nach! Ihr stürzt kopfüber, gefangen zwischen Angst und Feuer.
«Jim Jones (Cowards, Pt. 2)» - Hier liegt der Kult, der vergiftete Kelch. Verzerrte Töne schleichen wie Schatten hinter deine Augen. Die Trommeln schlagen zu, präzise und unerbittlich. Pete heult, als würde er am Rande des Abgrunds predigen: "Folge mir und stürze!"
«Hallucinations» - Der Fiebertraum nach dem Absturz. Eine leise Unruhe baut sich auf, Rauch kräuselt sich an den Rändern. Akkorde schimmern auf und zerbrechen, Flüstern wird zu Wehklagen. Der Song verweilt wie eine verschwommene Vision, die man nicht ganz abschütteln kann: "Wahnvorstellungen".
«Wolves (Love & Light)» - Zähne in Samt. Der Riff ist monströs, der Rhythmus gnadenlos. Es wird Licht versprochen, doch stattdessen verschlingt es alles. Ein Highlight, eine Hymne für Raubtiere, die sich als Propheten verkleiden.
«Karma Goddess» - Zunächst ruhig, trügerisch. Die umgebende Luft ist eine vorgetäuchte Morgendämmerung. Dann bricht die Wut hervor, eine Abrechnung, geschrieben in Feedback und Flammen. Die Vergeltung wird Fleisch, die Gitarren dröhnen wie das Urteil selbst: «Blood Out In The Fields». Rauch, Stille, Echos des Krieges. Akustische Saiten werden zu Schützengräben, Schritte im Schlamm. Der Marsch der Geister. Eine Klage, müde, aber ungebrochen.
«AI Phobias» - Die Maschine erwacht. Die Elektronik summt, Riffs schnüren sich einem um die Kehle. Paranoia hat einen Puls und tanzt. Klaustrophobisch, hypnotisch, ein Spiegel unserer verkabelten Angst.
«Shocked At The End Of The World» - Das Finale. Schnell und wild wie ein Feuersturm über den Ruinen. Es gibt keinen Trost und keinen Abschluss, nur die Last des Endes.
Das ist «Bright As Blasphemy»:
Eine Aufzeichnung von zerbrechenden Mauern, von steigendem Fieber, von Wahrheit, die durch Täuschung bricht. Chevelle stehen unbeugsam. Noch immer und formen aus Lärm Trotz. Sie bieten die neue Welt. Wenn man es wagt, hier einzutreten.
Lukas R.