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Ein sehr gutes Album veröffentlichen die Prog Power Metaller DARKTRIBE aus Frankreich. Dieses besitzt für mich aber einen klitzekleinen Haken, der mich mit zunehmender Anhördauer allerdings immer weniger stört, später mehr dazu.
Im Vordergrund stehen auf «Forgotten Reveries» zehn abwechslungsreich und griffig arrangierte Lieder, denen man trotz ihrer Progressivität sehr gut folgen kann. Hier steht nicht das Können eines einzelnen Musikers im Vordergrund, sondern das griffige Gesamtbild. Und es werden kleinen Hymnen kreiert, wie zum Beispiel «I Walk Alone». Spannend für mich ist, dass mich gerade bei diesem Lied Darktribe Sänger Anthony Agnello derart an Urban Breed zu seiner Zeit bei den deutschen Power Metallern Serious Black erinnert, dass ich zuerst dachte, dieser singe jetzt bei Darktribe.
Das Lied «The Fallen World» könnte von der Komposition her gar von Serious Black stammen. Die Franzosen musizieren hier aber auf derart hohem Niveau, dass dieser Vergleich nicht stört, zumal sich das gesamte Album nicht wie eines der Deutschen anhört. Und doch wandeln sie auf ähnlichen Pfaden, wie das schmissige «Ghost Memories» zeigt. Ein guter Einstieg für Neulinge könnte das leicht poppige «Eden And Eclypse» sein. Da ist ein episches Gitarren-Solo zu hören, das sämtliche Pop-Anleihen wieder zunichte macht.
«From Star To Dust» ist schliesslich mit einem Elektro-Beat unterlegt, der dem Album eine neue Richtung und Farbe verpasst. Diese Rhythmik wird beim schwach an Sabaton angelehnten «Reality» noch einmal aufgegriffen, wobei mir hier sogar etwas Beast In Black in Erinnerung gerufen werden. Das ruhige und intensive «Son Of Illusion» zeigt, wie tiefgründig die Musik von Darktribe ist. «Forgotten Reveries» entpuppt sich nach einigen Hördurchgängen als hervorragendes Album.
Ich selber wünschte mir hier allerdings, dass diese Lieder schlichter dargeboten würden. Zu Beginn störten mich die vielen Zusatzklänge mit Streichern und sonstige Zusatz-Sounds. Diese bräuchte es hier nicht, denn die Lieder sind so geschickt komponiert, dass sie wohl auch am Lagerfeuer überzeugen würden. Für das nächste Album wäre es deshalb toll, wenn Darktribe schlichter vorgehen würden, denn dann wäre ich deutlich schneller ein Anhänger ihrer Alben.
Roger W.![]()