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Wer etwas überproduzierten Symphonic Metal mag, sollte an der Stelle gleich weiterlesen. Wer aber lieber das Rohe mag, sucht bei GLASYA umgehend das Weite. Die Portugiesen mit Hauptgesang von Eduarda Soeiro bauen ab dem ersten Lied dieses Albums eine epische Wand auf, die nicht nur Kinderchor-Gesang enthält, sondern auch die tiefe wie bedrohliche Stimme von Fernando Ribeiro (Moonspell).
Das macht den Titelsong zu etwas sehr Speziellem, denn neben Symphonic Metal Elementen wird gar auch kurz Black Metal angespielt. Überhaupt konnten Glasya für das neue Album einige Gäste gewinnen. So bereichert etwa Michele Guaitoli von Visions Of Atlantis «Glimpse Of Memory», während es Sara Leitão (Dark Oath) bei «Rising Wildfire» und Tenor Filipe de Moura bei «Rescue» tut und Ribeiro nochmals bei «In Debris» auftaucht. Glasya bezeichnen ihren Musikstil selber als "Cinematic Metal". Das ist aufgrund der sporadisch eingestreuten Sprechteile durchaus nachvollziehbar. Allerdings klingt dieses Album für mich wie ein Film, dem ich nicht folgen kann.
Oder anders gesagt, ich finde einfach den Faden nicht. Trotz des scheinbar vorhandenen Konzepts wirkt hier musikalisch alles ziemlich austauschbar. Vielleicht bräuchte es dazu aber bloss noch mehr Hördurchgänge oder eine ruhige Stunde, in der ich mich ausschliesslich auf die Musik dieses Albums konzentriere. So nebenbei angehört zündet «Fear» nicht. Wer sich also diese Zeit nehmen möchte, kann hier durchaus seine Offenbarung finden. Für meine Wahrnehmung ist das hier, trotz einiger Ausflüge in härtere Genres, einfach zu viel. Oder anders gesagt: Diese Band erstickt ihre Lieder in zu viel Drumherum. Wer sowas mag, darf das natürlich gerne gut finden.
Roger W.