Mit dem Bassisten David Ryley, der früher bei Fudge Tunnel spielte, wird der ohnehin schon beeindruckende Sound der Band noch überwältigender und verkörpert die rohe Intensität, die ihre Karriere seit fast zwei Jahrzehnten prägt. Ihr siebtes Album ist ihre bisher stärkste klangliche Aussage, die ihre charakteristischen wie donnernden Riffs mit einer noch tieferen, dunkleren atmosphärischen Präsenz verbindet. Von dem Moment an, in dem «Foeman's Flesh» mit seinem tektonischen, granitartigen Riff loslegt, weiss man genau, was einen erwartet.
Der hypnotische Rhythmus des Tracks versetzt einen in Trance, der schwere Groove ist unerbittlich und mitreissend. Das ist Conan von ihrer besten Seite - überwältigend, ursprünglich und ohne Reue. Gleich darauf folgt «Desolation Hexx», das in vertrautem Doom-Territorium beginnt, sich aber nach und nach zu einer schlammigen Bestie entwickelt, die mit jeder Sekunde fester zupackt. Der Übergang von langsamem, bedächtigem Doom zu knirschendem, knurrendem Sludge zeigt, dass Conan die Dynamik beherrschen und dass es bei Heavy nicht nur um Grösse, sondern auch um Spannung und Entladung geht.
«Total Bicep» treibt die Aggression mit seinem unerbittlichen Sludge-Angriff auf die Spitze, ein muskulöser Track, der ebenso chaotisch wie befriedigend ist. Die Liebe der Band zu Sound und Fuzz ist unüberhörbar, während sich der Song mit gnadenloser Intensität nach vorne schiebt. Der Titeltrack zeigt sich als ein höhlenartiges, ausuferndes Doom-Epos, das den Zuhörer mit seinen langsamen, dröhnenden Rhythmen und seiner erstickenden Atmosphäre tief in den Abgrund zieht. Die hypnotische Anziehungskraft des Stücks wird durchbrochen von Ausbrüchen brennender Gitarrenleads.
Das unterstreicht die Fähigkeit der Band, Spannung durch Minimalismus und Kraft zu erzeugen perfekt zum Ausdruck zu bringen. «Frozen Edges Of The Wound» verlangsamt dann das Tempo und bietet eine melancholischere und nachdenklichere Atmosphäre, bevor die Aggression in «Warpsword», dem kürzesten und vielleicht überraschendsten Stück des Albums, wieder zunimmt. Mit seinem Ausbruch von thrashiger Geschwindigkeit und Wildheit ist es ein unerwarteter Moment des Chaos inmitten des eher methodischen Zerbrechens.
Gegen Ende des Albums bilden «Ocean of Boiling Skin» und «Vortexxion» den perfekten Abschluss. Die matschige Schwere von «Ocean Of Boiling Skin» weicht einem langsamen, erstickenden Zusammenbruch, während die dröhnende, fast kosmische Qualität von «Vortexxion» die Stimmung in eine bedrohliche, nachdenkliche Richtung lenkt und die düstere, unnachgiebige Vision von «Violence Dimension» untermauert. Doom at its best!
Lukas R.