«Hammer» kommt, wie angekündigt, daher: ein monolithischer Riff im Stil von Monolord, der vorwärts taumelt, während der Bass den Boden zum Beben bringt. «Bloodfeather» marschiert mit grimmiger Entschlossenheit voran, die Becken zischen dabei wie Regen auf heissem Stahl. Die Verehrung der Band für ihre Ampegs ist ungebrochen, doch die Formen, die dabei entstehen, sind härter, seltsamer und apokalyptischer.
In der Mitte des Albums zahlt sich die neue Chemie zwischen den beiden Gitarren aus. Pete Snarsdells Linien verflechten sich mit denen von Thad Collis, um den Sturm zu verstärken. «Pot of Gold» knirscht mit grunge-geprägten Hooks und «Parasites» kaut in langsamen Kreisen, bevor es Rauch aushustet. «Dwelling» beginnt wie eine Séance – gedämpfter Psych, angespannte Snare-Rolls – und detoniert dann in einem Double-Kick-Ausbruch, der den Raum schwarz färbt. Mit «Perfect Organism» kommt traditionelle Doom-Ernsthaftigkeit, während «Bones» knackt und schleicht – eine nächtliche Jagd auf nassem Asphalt. Der Schlusssong «Waiting by the Gallows» galoppiert aus dem Nebel. Sieben Minuten lang zieht sich das Seil immer enger, bis es schliesslich die Falltür aufreisst.
Die Gitarren klingen wie sandgestrahlt, die Drums schwer und der Gesang bleibt gespenstisch und leicht distanziert. Diese Ästhetik passt zur Endzeitpredigt, verwischt jedoch manchmal die Diktion und lässt die Melodien auf dem gleichen düsteren Plateau verharren. Wer hellere Konturen oder schärfere Hooks bevorzugt, könnte einige Passagen als zu einheitlich empfinden.
Dennoch ist der Gesamteindruck überzeugend: amerikanischer Mystizismus, bedeckt mit Russ, ein Untergang, der sich zielstrebig und nicht schwerfällig bewegt. Cosmic Reaper haben das Rad des Unglücks nicht neu erfunden, aber sie haben es in Brand gesetzt und bergab gerollt. Dreh die Lautstärke zum Anschlag – Der Holzkragen brüllt sein Lied – immer.
Lukas R.