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Appaloozas «The Emperor of Loss» trifft mit der Wucht eines schweren Grunge-Albums: Es ist roh, aggressiv und von einer Dunkelheit durchdrungen, die nur selten nachlässt. Vom ersten bis zum letzten Ton strotzt es vor hämmernden Riffs und tribalistischen Rhythmen, die sich um Themen wie Gefangenschaft, Trauma und innere Konflikte drehen.
Die Texte stehen eindeutig im Mittelpunkt und zeichnen ein lebhaftes, wenn auch beunruhigendes Bild von Gefangenschaft und Identitätsverlust. Allerdings liegt die Stärke dieses Albums nicht in der Melodie. Seine Kraft liegt in seiner rohen Gewalt und zermürbenden Intensität, nicht in eingängigen Hooks. Der Gesang, ein tiefer und beeindruckender Bariton, passt zum Konzept, hat mich emotional jedoch nicht gepackt. Für Hörer und Hörerinnen, die sich zu roher Härte und konzeptorientierter Entschlossenheit hingezogen fühlen, gibt es hier viel zu entdecken.
Ich persönlich fand das Album eher faszinierend als unterhaltsam. Die Atmosphäre ist bedrückend, der Sound bewusst aggressiv. Obwohl das vielleicht genau der Sinn der Sache ist, hat es mich eher kaltgelassen als gefesselt. Ich kann die Ambition und die emotionale Tiefe hinter der Musik respektieren, werde sie mir aber nicht noch einmal anhören. Die Band live zu sehen, reizt mich auch nicht besonders. «The Emperor of Loss» ist ein interessantes, kompromissloses Hörerlebnis, das jedoch eher für diejenigen geeignet ist, die Intensität gegenüber Melodie bevorzugen.
Lukas R.