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Mit «Perpetual Wasteland» legen STONEBIRDS ihr viertes und zugleich wohl letztes Album vor (die Band selbst beschreibt es in ihren Instagram-Posts als ihr letztes Studioalbum) Ein bewusstes Abschiedswerk, das ihre Mischung aus sludgegetränktem Doom und weit ausladendem Post-Metal abschliessend bündelt, das schwer, fokussiert und klar ist.
«Perpetual Wasteland» reduziert den Sound der Band auf seine Kernelemente und lässt jedes einzelne davon zur Geltung kommen. Die Gitarren spielen breite, langsame Akkorde und einfache, einprägsame Motive. Sie schneiden tief, lassen aber Raum. Der Bass ist dick und präsent und wirkt wie ein stetiger Sog, der alles am Boden hält. Das Schlagzeug bevorzugt bedächtige Tempi, grosse Tom-Patterns und gut getimte Drops. Wenn sie Vollgas geben, fühlt es sich verdient an. Die Keyboards tauchen in kleinen Dosen auf und wirken eher wie kaltes Licht am Horizont als wie Dekoration. Der Gesang ist eher gesungen als geschrien und passt zur Stimmung.
«Sea Of Sorrow» fasst diesen Ansatz zusammen. Der Song beginnt mit einer kreisförmigen Figur, geht in einen massiven Crawl über, wird dann dünner und gibt so einer klaren Melodie Raum zum Atmen, bevor das volle Gewicht zurückkehrt. «Croak» ist straffer und perkussiver aufgebaut. Der Song basiert auf scharfen Akzenten und einem Push-Pull-Groove, der die Spannung aufrechterhält. Auf dem gesamten Album balanciert die Band Druck und Klarheit aus: Gewaltige Riffs stehen klaren Linien gegenüber, Moll-Töne kurzen Aufhellungen. «The Last Time» beendet dann diese Scheibe und verbindet wuchtige, sludgegetränkte Riffs mit einem schimmernden Post-Metal-Aufbau, der sich vom zurückgenommenen Einstieg zu einem kathartischen Finale steigert.
Die Produktion von Cyrille Gachet ist scharf und physisch. Die Verzerrung bleibt dicht, ohne in Schlamm zu versinken. Die Becken erblühen und verklingen auf natürliche Weise. Das Stereofeld wird eher dazu genutzt, Druck zu erzeugen, als Tricks anzuwenden. Die Themen Verfall und Ausdauer ziehen sich durch die Songs, doch die Musik versinkt nie im Selbstmitleid, sondern bewegt sich voran. Als abschliessendes Statement ist dies direkt, stark und ehrlich – eine letzte Reihe von Songs, die zeigen, warum Stonebirds relevant waren: grosser Sound, intelligentes Tempo und Emotionen, die ohne viel Aufhebens vermittelt werden. Un dernier adieu.
Lukas R.