Besonders auffällig ist die Gitarrenarbeit. Michaël Hellströms Riffs wirken scharf und modern, ohne dabei an Dunkelheit einzubüssen. Das gesamte Album vermittelt ein starkes Gefühl von Bewegung. Die Tremolo-Linien sind melodisch, aber niemals nostalgisch, und die Lead-Gitarrenarbeit ist selbstbewusst, präzise und erfrischend ungezwungen. Nichts hier klingt verstaubt oder recycelt. Tracks wie «Night Terror» und «Sorcery» zeigen einen Gitarristen, der sowohl Zurückhaltung als auch Schwung beherrscht.
Ebenso wichtig ist die Produktion, die für diesen Stil herausragend ist. Der Mix ist sauber, kraftvoll und ausgewogen, sodass jedes Element atmen kann. Die Gitarren glänzen, ohne die Rhythmus-Gruppe zu überlagern, und der Gesamtsound wirkt eher warm als aggressiv. Dadurch ist das Album auch bei wiederholtem Anhören überraschend angenehm. Strukturell ist «Crypts Of Eternity» prägnant und fokussiert. Die sieben Tracks sind gut arrangiert, bieten genügend Abwechslung und bewahren gleichzeitig eine einheitliche Stimmung. Der epische Schlusssong «And Then Blows The Funeral Winds» verbindet alles mit einem Gefühl von Grösse und Endgültigkeit.
Dies ist kein Werk das versucht zu schockieren oder zu überwältigen. Es belohnt die Zuhörer und Zuhörerinnen, die melodische Klarheit, starke Kompositionen und erstklassiges Sound-Design zu schätzen wissen. Fans des modernen melodischen Black Metal sowie generell musikaffine Leute, die diesem Genre normalerweise eher zurückhaltend gegenüberstehen, werden «Crypts of Eternity» als fesselnd und lohnenswert empfinden.
Lukas R.