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Montag, 31 März 2025 21:50

Axel Rudi Pell – Night Laser in Pratteln Empfehlung

31. März 2025, Pratteln - Z7
By Rönu - Pics by Tinu

Wenn Axel Rudi Pell (ARP) zu einem Konzert aufruft, folgen dem in aller Regel mehrere hundert Leute. Ehre dem, der so eine treue Gefolgschaft hat. Auch an diesem Dienstag Abend waren rund 900 Fans im Z7 zugegen und sie bekamen genau das, was man von Axel auch erwartet. Trotzdem werde ich auch einige kritische Punkte ansprechen, was aber nichts am Fazit ändert. Nämlich das, dass der Headliner einmal mehr eine überzeugende Show aufs Parkett gelegt hat.

Night Laser
Ich hatte letztes Jahr am "Sicking High Rock Fest" bereits das "Vergnügen" mit Night Laser, und schon damals konnten mich die Hamburger mit ihrem Glam Metal nicht überzeugen. Dabei versuchte Sänger Benno (der zuerst mit einer Go-Pro Kamera auf die Bühne rannte) alles, um ein wenig Stimmung aus der zurückhaltenden Meute zu saugen. Er lobte die Landschaft, die Leute und die Fahne der Schweiz, letztere mit dem witzigen Spruch: "Die Fahne ist ein echtes Plus!" Richtig Laune kam beim Publikum aber nicht auf, weil Night Laser musikalisch leider nicht immer überzeugen konnten.

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Die Band liebt es, immer wieder Elemente von Songs in ihren eigenen Stücken zu spielen. So wurden unter anderem «Der Prinz von Bel Air», «Beat It» von Michael Jackson, «Tutti Frutti» oder «War Pigs» angespielt, was auf die Dauer aber sehr gekünstelt rüberkam. Auch wenn Night Laser das Engagement nicht abgesprochen werden kann, so konnte weder der Gesang, die Backing-Vocals noch das Songwriting restlos überzeugen. Nein, auch die zweite Begegnung löste bei mir nicht viel aus. Am Sonntag hatten Cobra Spell und Vulvarine als Support-Bands tolle Shows hingezaubert. Night Laser konnten ihre Chance hingegen nicht nutzen und haben in eigener Sache somit kaum Werbung für weitere Live-Besuche gemacht.

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Axel Rudi Pell
Wollen wir zuerst mit den negativen Punkten anfangen? Also, denn Axel und seine Band spielten leider die genau gleiche Setliste wie im Komplex im Herbst. Das heisst mit «Hallelujah» und «Beautiful Day» waren somit erneut wieder zwei Cover-Versionen an Bord. Mit einem Keyboard- und Drum-Solo wurden ebenso potenzielle Live-Kracher weggelassen. Das ist eigentlich schon fast eine Schande, wenn man bedenkt wie viele Alben und Songs der Gitarrist schon veröffentlich hat. Vielleicht ist es diese Tatsache, weswegen ich am Ende des Abends nicht von einem Konzert rede, welches den Weg in die Top-10 des Jahres schaffen wird. Aber wenn Axel und Sänger Johnny Gioeli auftreten, bürgt das grundsätzlich immer für Qualität, und da machte auch die heutige Visite in Pratteln keine Ausnahme.

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Mit einem Countdown im Intro startete man mit «Forever Strong» und sofort war Stimmung im vorher eher stillen Saal. Kein Wunder, denn musikalisch lieferten die Jungs erneut ab, vor allem Sänger Johnny bewies einmal mehr, dass er noch immer zur absoluten "Crème de la Crème" gehört. Umso erstaunlicher, weil der gute Mann am Morgen gar keine Stimme mehr hatte und sogar in einem Spital behandelt werden musste. Zwar sah man ihm an, dass nicht alles in Ordnung war und er hustete mehrere Male auf der Bühne, was seine Leistung noch erstaunlicher machte. Johnny lobte auch den Band-Zusammenhalt, was man anhand der Tatsache, dass sich Axel und sein Bassist Volker seit 47 Jahren kennen und der letzte Besetzungs-Wechsel auf das Jahr 2013 zurückgeht, blind glauben konnte.

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Der letzte Wechsel Line-up war übrigens der Eintritt von Drummer Bobby Rondinelli (Ex-Black Sabbath, Ex-Rainbow), der mittlerweile auch schon 69 Jahre alt ist und dem man dann auch gerne verzeiht, dass er seinem Vorgänger Mike Terrana das Wasser nicht mehr ganz reichen kann. Dass er aber bei seinem Solo teilweise nur seine Hände gebrauchte, war dann wieder bemerkenswert. Auch Axel hatte seinen grossen Auftritt, als er sich spielend durch die Fans in der Halle einen Weg bahnte und so natürlich für ein massiges Zücken der Smartphones sorgte. Dass die Stimmung blendend war, bewies das Publikum bei «Strong As A Rock» und «Masquerade Ball», wo man den Dezibel-Messer doch an die Hunderter-Grenze brachte. Vom neuen, starken Album «Risen Symbol» wurden mit «Darkest Hour» (kommt auf der Bühne richtig geil rüber!) und «Forever Strong» leider nur zwei Songs gespielt, und ich vermisste natürlich einmal mehr meinen All-Time Favoriten «Hear You Calling Me». Aber bei über zwanzig Studio-Alben dürfte wohl so manch weiterer Fan sein persönliches Herzens-Stück vermisst haben.

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Eines ist sicher: Axel Rudi Pell lieferten einmal mehr eine Performance ab, welche nicht enttäuschte. Charmebolzen Johnny Gioeli (der immer wieder gerne mit dem zahlreich anwesenden, weiblichen Publikum flirtete) war trotz Medikamenten fantastisch drauf und die Freude der einzelnen Musiker ansteckend. Nachdem ARP letztes Jahr im Komplex zu Gast war, kehrte er nun dahin zurück wo er hingehört: Ins Z7!

Setliste: «Forever Strong» - «Wildest Dreams» - «Strong As A Rock» - «Voodoo Nights» - «Hallelujah» - «Oceans Of Time» - «Mystica»- «Drum Solo» - «Darkest Hour» - «Carousel» - «Keyboard Solo» - «The Line» - «Beautiful Day» - «The Masquerade Ball / Casbah / Ankhaia» - «Fool Fool» - «Rock The Nation»

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