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Metal Factory since 1999
27.09.2025, Kulti Wetzikon
By Rönu
Nach meinem Interview mit der Band, war für mich klar, dass ich mir den Auftritt in der Kulturfabrik Wetzikon nicht entgehen lassen wollte. Mit Star Crystal war zudem eine Band aus der Ukraine am Start, welche mit ihrem Glam Metal vielleicht auch begeistern würde. Da diese ihren Auftritt schon recht früh gecancelt haben wurde mit Köter eine andere Band ins Line Up gehievt, welche mit ihrem Mundart Rock aber nicht wirklich Metal Factory kompatibel sind.
Im Nachhinein wäre eine Metal Band sicher die bessere Wahl gewesen, da nach dem Auftritt von EVA nur noch rund die Hälfte der Zuschauenden am ‘Hundart Rock’ interessiert waren. Insgesamt warteten rund 50 Anwesende gespannt auf das Heimspiel für das Trio vom Aathal.
Echo vom Aathal
Beim verspäteten Soundcheck traten noch einige Probleme auf, welche der Nervosität der Band nicht gerade förderlich waren. Doch die Jungs liessen sich nicht ins Boxhorn jagen und mit den gewohnten Alphornklängen wurde der Abend dann mit zwanzigminütiger Verzögerung eröffnet. Mit der Bandhymne «Zugmörder» wurde es dann zum ersten Mal so richtig hart in der Kulti. Die Band strotzte vor Spielfreude und liess sich auch von kleinen Pannen nicht aufhalten. So wurde ein technisches Problem am Drumkit spontan mit einem Solo von Peter überbrückt.
Neben den schon veröffentlichten Knallern wie «Widerstand», «Vreiheit» oder «Hellhorn» wurden natürlich auch ältere Songs, welche es nicht auf die EP geschafft haben zum Besten gegeben. «Rektum» oder «Schwermetall» sind bekannte Live Klassiker, welche das Echo eigentlich unbedingt auch mal veröffentlichten sollten. Eine besondere Überraschung gab es dann mit «Oligophren» (Sammelbegriff für geistige Behinderung ob angeboren oder früh erworben), einem brandneuen Song, welchen man vorher nur gerade mal viermal geprobt hatte. Das Alphorn nimmt hier einen zentralen Platz ein und die Riffs sind der Hammer. Das macht wirklich Appetit auf mehr.
Dass die Jungs auch Sinn für Humor haben, bewies dann der Song «Quickie», welcher etwa 15 Sekunden dauert und dem folgenden «Quickie Extended», welcher nur unwesentlich länger ist. Kein Wunder war die Stimmung bestens und so war der Applaus nach dem Rausschmeisser «Titanen» dementsprechend laut. Mit der volkstümlichen Kleidung und dem Alphorn auf der Bühne würde man dem Trio kaum zutrauen, derart metallisch zu klingen. Der Abstecher nach Wetzikon hat sich also trotzdem gelohnt, auch wenn Köter mich dann zu einer verfrühten Heimreise veranlassten. Nicht weil sie mies waren, sondern weil sie meinem musikalischen Gusto nicht entsprachen.
Setlist: «Alphorn Intro» - «Zugmörder» - «Yoga» - «Unsinn» - «Widerstand» - «Rektum» - «Alphorn Solo» - «Hellhorn» - «Oligophren» - «Vreiheit» - «Schwermetall» - «Quickie» - «Quickie Extended» - «Titanen»