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Samstag, 22 März 2025 21:38

EmMetal Rocks: Bullet – Vulture – Silver Dust – Mind Patrol in Bern-Bümpliz

22. März 2025, Bern-Bümpliz - Sternensaal
By Rönu

Man kann dem Veranstalter des EmMetal Rocks wirklich nicht vorwerfen, keine Werbung für die dritte Ausgabe gemacht zu haben. Anzeigen in grossen Magazinen und in den Sozialen Medien, dazu immer wieder an Konzerten Flyer verteilt. Mit viel Passion hat Markus alles versucht, leider nicht mit dem erhofften Erfolg. Der Sternensaal in Bern-Bümpliz war leider nur mässig besucht und dürfte wieder ein dickes Minus im Geldbeutel ergeben. Dennoch wurde der Abend ein Erfolg, weil die Bands für die Besuchenden Vollgas gaben und die Stimmung ausgelassen war. Neu war dieses Jahr, dass die Tribüne oben offen war und so an einem langen Abend auch die Möglichkeit bot, die Konzerte sitzend zu geniessen. Eine gute Sache, welche auch von einigen Besuchern sehr geschätzt wurde. Es dürfte auch kein einziger Anwesender sein Kommen bereut haben, und trotzdem steht es wohl in den Sternen, ob es noch zu einer vierten Ausgabe kommen wird, was sehr schade wäre, denn das "EmMetal Rocks" bereichert die Konzert-Agenda ungemein.

Mind Patrol
Die beiden Hauptbands Bullet und Vulture waren vom Veranstalter gebucht worden, für die zwei Support-Acts konnten sich Schweizer Bands bewerben und das Publikum für ihre Favoriten voten. Die Gewinner waren Mind Patrol und Silver Dust. Die Innerschweizer Thrasher fielen optisch auf und erinnerten mit ihren schwarz-gelben Outfits natürlich an Stryper. Musikalisch allerdings fahren Mind Patrol eine ganz andere Schiene. Die Band liess sich jedenfalls vom spärlichen Publikums-Aufmarsch nicht irritieren und lieferte eine echte Thrash-Kante ab.

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Sänger Steve brüllte den Sternensaal in seine Einzelteile und Leonie sowie Christian sorgten für mächtige Riff-Salven. Zwar blieb der Aufruf von Steve zu einem Circle-Pit ohne Reaktion, was aber nicht bedeutete, dass die Show keinerlei Reaktionen hervorrufen konnte. Vor allem die erste Reihe hatte jede Menge Spass und feierten die Songs mächtig ab. Die bisherigen Alben «Against All Predictions» und «Milking The Masses» fanden dabei beide ihren Platz in der SetlistE. Mind Patrol haben sich die Nominierung im Publikums-Voting also mehr als verdient.

Setliste: «Liars To Impale» - «Legality Parts From Morality» - «S.O.S.» - «Surveillance : Approved !» - «Show Me Violence» - «Warfare» - «Doomsday» - «Till We Die»

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Silver Dust
Auch die Jurassier hatten genug Stimmen und durften als zweite Band die Bühne des altehrwürdigen Sternen Saal betreten. Musikalisch war man heute eher Aussenseiter, denn der theatralische Dark Rock der Truppe dürfte vor allem bei den zahlreichen Traditionalisten nicht unbedingt Gehör gefunden haben. Blickpunkt von Silver Dust ist sicherlich Sänger Lord Campbell, welcher übrigens bis zu seinem 27. Lebensjahr Eishockey-Torhüter bei Biel, Ajoje und Rapperswil war (!), damals noch unter seinem bürgerlichen Christian Crétin. Auch als Bassist bei Paganini konnte er sich einen Namen machen, bevor er 2013 Silver Dust gründete.

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Mit Stock und Zylinder und jeder Menge Bühnen-Erfahrung sorgte der charismatische Sänger für einen waren Augenschmaus. Die Show war perfekt arrangiert, und er liess es sich auch nicht nehmen, mitten im Publikum für Stimmung zu sorgen. Dass die Band mit «Bette Davis Eyes» eine Cover-Version von Kim Carnes in der Setliste platziert hat, passte perfekt. Der Sound von Silver Dust ist melancholisch angehaucht, besass seine ruhigen Momente, aber auch bombastische Elemente. Es spricht für die Band, dass sie genauso gespielt haben, als wären sie auf der grossen Bühne. Mit Auftritten am "Greenfield" oder "Riverside" hat das Quartett nämlich schon bewiesen, dass es auch vor grossem Publikum problemlos bestehen kann.

Setliste: «Welcome» - «Master Of Fright» - «Burlesque» - «I'll Risk It» - «Bette Davis Eyes» - «Salve Regina» - «Drum Solo» - «Shame On You» - «Echoes Of History»

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Vulture
Was für ein Gegensatz zu Silver Dust! Mit jeder Menge Nieten und Leder war jedem sofort klar, dass hier nicht Dark Rock gespielt werden würde. Oldschool Speed Metal stand auf der Speisekarte, und Vulture enttäuschten das hungrige Publikum nicht. Die Spielfreude der Deutschen war von der ersten Minute an spür- und sichtbar, und so wurde der Sternen zu einer veritablen Festhütte. Die Twin- Gitarren waren an diesem Abend ein Ohrenschmaus, denn Vulture verstanden es perfekt, eine Verbindung zwischen Iron Maiden, Exciter und Agent Steel zu vollbringen.

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Die Setliste deckte die ganze Schaffens-Periode bis hin zum ersten Demo «Victim Of The Blade» ab. Sänger L.Steeler glänzte durch markerschütternde High Screams, während der Rest der Band für mächtig Wumms sorgte. Unter dem Publikum befanden sich übrigens auch Mitglieder von Bands wie Emerald, Sin Starlett oder Distant Past. Sie alle wurden Zeugen eines ordentlichen Arschtrittes der besten Speed Metal Band Deutschlands. Als Sahnehäubchen gab es mit der Exodus Cover Version von «A Lesson In Violence» noch eine richtige Thrash Abreibung oben drauf.

Setliste: «Victim Of The Blade» - «Unhallowed & Forgotten» - «Clashing Iron» - «Realm Of The Impaler» - «D.T.D.» - «Where There's A Whip (There Is A Way)» - «Star-Crossed City» - «Adrian's Cradle» - «Oathbreaker» - «Electric Ecstasy» - «Vulture» - «A Lesson In Violence»

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Bullet
Seit über zwei Jahrzenten begeistern die Schweden mit ihrer Mischung aus Metal und Hard Rock, liefern ein klasse Album nach dem anderen ab, und es ist wahrlich fragwürdig, wieso die Band nicht mehr Fans anlocken kann. Denn das Bullet der würdige Headliner waren steht ausser Frage, auch wenn die Vorlage von Vulture schon sehr hoch war. Doch Bullet setzten dem Treiben die Krone auf. Auch wenn die letzte Scheibe «Dust To Gold» schon sieben Jahre auf dem Buckel hat und die Fans schon lange auf neues Material warten müssen, konnten Bullet auf eine reichhaltigen Palette an Songs zurückgreifen. Jedenfalls gab es an der Setliste überhaupt nichts auszusetzen, schon nur der Zugaben-Block war absolut göttlich.

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Die Schweden haben sich über die Jahre den Ruf erspielt, eine schweisstreibende und energetische Show zu liefern, egal ob vor kleinem Publikum oder auf grossen Festivals. Dem lässt sich im Grunde nicht viel hinzufügen, denn genau das bekamen die Fans auch an diesem Abend geboten. Man merkt der Band einfach an, dass sie authentisch sind und lieber auf der Bühne als im Studio stehen. So lässt sich abschliessend nur konstatieren, dass der heutige Abend eigentlich eine volle Hütte mehr als verdient hätte. Sämtliche Bands haben sich den Arsch aufgerissen und so für einen denkwürdigen Anlass gesorgt.

Setliste: «Speed And Attack» - «Ain’t Enough» - «Rogue Soldier» - «Riding High» - «Turn It Up Loud» - «Rolling Home» - «Storm Of The Blades» - «Dusk Til Dawn» - «Kickstarter» - «Heading For The Top» - «Rambling Man» - «Stay Wild» - «Highway Pirates» - «Fuel The Fire» - «Highway Love» - «Bite The Bullet»

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