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Donnerstag, 15 Mai 2025 21:32

Arena in Pratteln Empfehlung

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15. Mai 2025, Pratteln - Z7
By Rockslave

Da schon das 20-jährige Jubiläum und auch das Viertel-Jahrhundert des Band-Bestehens der britischen Prog-Icons im Z7 gefeiert wurden, lag es natürlich nahe, dass dies bei drei Dekaden ebenso vor Ort stattfindet. Solche einmaligen Begebenheiten, sprich Tourneen, haben es normalerweise an sich, dass hierzu etwas Spezielles aufgefahren wird. Ein Retrospektive über dreissig Jahre lässt Raum für vieles, und als im Vorfeld logischerweise das legendäre Debüt «Songs From The Lions Cage» (1995) erwähnt wurde, kam umgehend die Frage hoch, ob man wohl gleich das ganze Album durchspielen wird.

Das wäre natürlich der Oberhammer gewesen, aber es kam letztlich anders und deshalb keineswegs schlechter heraus. Mit Damian Wilson (Headspace, Ex-Threshold), der Paul Manzi (jetzt bei Sweet) im Sommer 2020 ersetzte, hat das Gründer-Duo Mick Pointer (Ex-Marillion) und Clive Nolan (Pendragon, Ex-Shadowland) endlich den Wunsch-Kandidaten in die Band holen können. Die Geduld auf den Karriere-Herbst hin hat sich definitiv gelohnt, was auch auf den heutigen Abend (ohne Support) zutraf.

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Auch wenn ennet dem Teich Spock's Beard, Transatlantic, Flying Colors oder Dream Theater die unbestrittenen (Heavy-) Prog-Matadoren sind, kann das Vereinigte Königreich in und für Europa in diesem Genre, Skandinavien und weitere Länder wie Deutschland oder Italien mal ausgeklammert, locker mithalten! Angefangen bei ELP, Genesis, YES, Marillion, Pendragon, Pallas, Jadis, The Reasoning, IQ, Asia und noch vielen mehr wurde eine Unmenge an grandioser Musik veröffentlicht. Im Fall von Arena, die zu Beginn schwer nach Marillion der 80er-Jahre klangen, entstand eine Band, die unter den Prog-Fans, auch Proggies genannt, nach wie vor einen hohen Stellenwert innehat, auch ohne Millionen von verkauften Tonträgern. Das wollten sich etwa 400 Fans nicht entgehen lassen.

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Da es eben keinen Support gab, musste das Publikum zuerst aber noch eine Weile ausharren, als es dann um etwa 20:35 Uhr endlich losging. Mit dem passenden Opener «Valley Of The Kings» wurde gleich dem Jubiläum gedacht, was umgehend für Freude sorgte, aber meine Wenigkeit und womöglich noch einige mehr erwarteten hier eigentlich den kultigen Album-Opener «Out Of The Wilderness, doch es ging nicht lange, bis weitere, versöhnliche Klänge zu hören waren. Insgesamt wurden neun der elf Studio-Alben (ohne die EPs gezählt) berücksichtigt. Dass dabei das erste von Damian eingesungene und noch aktuelle Werk «The Theory Of Molecular Inheritance» (2022) mit vier Tracks bedacht wurde, war absolut nachvollziehbar, zumal dieser hierbei besonders glänzte, sprich überhaupt keine Schwächen zeigte!

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Zusammen mit der imposanten Instrumentierung der Kollegen, wo auch Gitarrist John Mitchell immer wieder herausstach, wurde Damian der rote Teppich ausgerollt, den er überzeugend zu nutzen wusste. Mehr als einmal versetzte mir sein überragender Gesang eine Gänsehaut vom Allerfeinsten. Darüber hinaus demonstrierte er seine Fannähe, indem er sich singend zweimal mitten unter die Leute begab und das "Bad in der Menge" ohne Berührungsängste sichtlich genoss. Für weitere gute Stimmung und auch einige herzhafte Lacher sorgte Tastenmann Clive, der mit typisch britischem Humor die interessante Geschichte erzählte, wie sich alle Sänger vor Damian jeweils die Klinke des Leadsängers in die Hand reichten. Wilson wurde dabei von Nolan immer wieder bestimmt zurechtgewiesen: "sit down!"

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Darüber hinaus wurde noch die Story um John Mitchell erzählt, ehe es dann wieder zurück ans Eingemachte ging. Ohne eigenes Backdrop und weiteren Firlefanz auf der Bühne stand das musizierende Kollektiv im Vordergrund und liess sich während ganzen zwei Stunden nicht lumpen. Dennoch sorgten die Projektionen und das mehrheitlich gute Licht begleitend auch optisch für den richtigen Rahmen dieses exzellenten Auftrittes. Die kreisschliessende Krönung folgte gegen den Schluss hin mit dem Epos «Solomon», wo nochmals alle Register gezogen wurden. Man verzichtete dabei vor den vermeintlichen Zugaben bewusst auf einen Abgang und spielte das vorgesehene Set komplett durch. Dass an der Stelle kaum gefilmt wurde, zeigte zudem, dass es auch ohne Verbote geht. Was für ein Abend!

Setliste: «Valley Of The Kings» - «Paradise Of Thieves» - «Bedlam Fayre» - «How Did It Come To This? (Mick on flute)» - «Twenty‐One Grams» - «Moviedrome» - «Time Capsule» - «The Equation (The Science Of Magic)» - «What If?» - «Serenity» - «(Don't Forget To) Breathe» - «The Tinder Box» - «Life Goes On» - «Solomon» - «Crying For Help VII»

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