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24. Mai 2025, Lenzburg - Met-Bar
By Rönu
Die Met-Bar rief zur schwarzen Nacht, und sehr viele Fans folgten dem Ruf, sich an diesem Samstag an den härteren Klängen zu erfreuen. Auf dem Programm stand Black Metal in all seinen Facetten und mit einem Headliner, der mit seinem letztjährigen Album «Songs Against Humanity» mächtig punkten konnte. Die Rede ist natürlich von The Spirit, dem genialen Duo aus Manuel Steitz an den Drums und Matthias Trautes am Gesang sowie an der Gitarre. Die Bands setzten erfreulicherweise auch auf faire Merchandise-Preise, so kostete die LP nur 20 Franken und ein Shirt 25. Einer Shopping-Tour stand also ebenso wenig im Weg, wie einem Abend mit drei motivierten Bands.
Chaos Invocation
Als erste Band enterten Chaos Invocation aus dem Rheinland die Bühne und feuerten ein 35 Minuten dauerndes Inferno ab. Vor den Drums waren ein paar Schädel und Räucherstäbchen aufgebaut, die den kleinen Raum bald mit dem bekannten Geschmack einhüllten. Ich persönlich finde das zwar immer heikel, denn ich mag den Duft der smokenden Stäbchen nämlich nicht besonders. Musikalisch mögen es die Deutschen eher schnell und traditionell. Black Metal ohne Kompromisse und ohne grossen Melodien. So reichte die Spielzeit denn auch, denn viel länger hätte es nicht sein müssen, dazu war schlicht zu wenig Abwechslung im Song-Material auszumachen. Als Opener haben Chaos Invocation ihren Job jedoch gemacht und entsprechend abgeliefert.
Setliste: «Wherever We Roam» - «Where We Have Taken The Cross» - «This World Wants Us Dead» - «Diabolical Hammer» - «Odonata Fields» - «The Mirror» - «A
Stranger’s Pale Hand»
Thron
Überraschung, Überraschung! Hinter der Schiessbude von Thron sass mit Jöschu Käser nämlich ein bekanntes Gesicht der Schweizer Black Metal Szene. Der Tausendsassa spielt ausserdem noch bei Ghörnt, Forgotten Tomb, Aara und Malphas. Die Liste ist übrigens nicht vollständig, und keine Ahnung, wie er das alles unter einen Hut bringt. Thron waren denn auch um eine ganze Klasse besser als der Opener. Das Songmaterial ist abwechslungsreicher, die Riffs besitzen mehr Wiedererkennungswert und die Band hatte sichtlich Spass. Das übertrug sich auch auf das Publikum, welches Thron mehr als einen Höflichkeits-Applaus entgegenbrachte.
Tja, und wer Kracher wie «Dying In The Mud» oder das ultrageile «The Prophet» im Repertoire hat, braucht sich eigentlich keine Sorgen zu machen. Wenn es etwas zu motzen gäbe, wäre das wieder einmal das Licht. Ohne Frontlights erkennt man aus dem Saal halt nicht viel mehr als Umrisse. Auch Fotos werden so zu einem echten Glücksfall. Aber dass bei einem Black Metal Konzert genau diese Atmosphäre gewünscht wird, ist so selten halt auch nicht.
Setliste: «Dying In The Mud» - «The Tyranny Of I» - «To Dust» - «Nothingness» - «The Golden Calf» - «Monologue» - «The Prophet» - «Martyr» - «Return»
The Spirit
Die Frage nach dem verdienten Headliner-Slot waren schon nach dem ersten Song beantwortet. The Spirit legten an diesem Abend einen Gig hin, der sich gewaschen hatte. Die Mischung aus Death, Black und Prog Metal (!) begeisterte vom ersten Ton an. Apropos Ton, der war wieder einmal erste Sahne in der Met-Bar. Wie schon bei den ersten beiden Bands hätte ich mir aber eine etwas abwechslungsreichere Light-Show gewünscht. Ansonsten präsentierten sich The Spirit als ausgefuchste Live-Band mit herausragenden, technischen Fähigkeiten. Auf jeden Fall hätten wohl die meisten Anwesenden den Saarländern noch ein wenig länger als die dargebotene Stunde zugehört.
Mit fünf Titeln wurde der aktuelle Longplayer «Songs Against Humanity» ordentlich gewürdigt, aber auch die ersten drei Alben fanden Platz in der Setliste. Schön, dass sich die Bands nach dem Konzert noch Zeit nahmen und fleissig signierten. Etwas, das von mir immer wieder geschätzt wird. Es soll ja Bands geben, die unterschriebene LPs gerne mal für sechzig Kröten unter die Leute bringen wollen. Fazit: Rundum gelungener Konzert-Abend in der Met-Bar!
Setliste: «Against Humanity» - «Room 101» - «Repugnant Human Scum» - «Celestial Fire» - «Spectres Of Terror» - «Pillars Of Doom» - «Cosmic Rain And Human Dust» - «Illuminate The Night Sky» - «Nothingness Forever» - «The Clouds Of Damnation»