Dienstag, 14. Oktober 2025

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Samstag, 09 August 2025 19:04

Brienzersee Rockfestival mit Kissin' Dynamite, Victory, Art Nation, Jeff Scott Soto, The Lazys, Marc Storace, Mike Tramp und weiteren Empfehlung

07. bis 09. August 2025, Brienz - Strandbad
By Tinu (tin) und Oli (oli) 

Das "Brienzer Rockfest" gehört, neben der "Rocknacht Tennwil", nach wie vor zu meinen absoluten Lieblings-Festivals in der Schweiz. Das beschauliche Örtchen am Brienzersee besitzt Flair, hat Charme und hat die beste Barmaid zu bieten, die man sich wünschen kann. Auch wenn das diesjährige Line-up sicherlich nicht ganz mit dem letztjährigen Billing mithalten kann, durfte man sich trotzdem auf einiges freuen und sogar Neues entdecken. Zusammen mit meinem Buddy Oli machte ich nicht nur den Fotograben unsicher, sondern habe mir auch den Bericht zum diesjährigen Event aufgeteilt. Seid herzlich willkommen beim Schmökern, in Erinnerungen schwelgen oder was auch immer. (tin)

Donnerstag, 07. August 2025 (Erster Tag)

King Zebra
Irgendeine Band kriegt an einem Festival immer die "undankbare" Aufgabe, den Reigen der kommenden Tage zu eröffnen. Am "36. Brienzersee Rockfestival" waren King Zebra für diesen ersten Tanz verantwortlich. Die Truppe um Sänger Eric St. Michaels (Ex-China) war dieser Aufgabe aber mehr als gewachsen, und sie zeigten eine beeindruckende Performance mit viel Spielfreude. Die restlichen, wesentlich jüngeren Band-Mitglieder zeigten sich für die akrobatischen Show-Einlagen verantwortlich, während St. Michaels sich stimmlich Gehör verschaffte. Das Publikum war heiss und die Stimmung bis zum letzten Ton ebenfalls. King Zebra liessen es sich im Anschluss auch nicht nehmen, beim Merchstand aufzukreuzen und Fanwünsche zu erfüllen. Ein toller Einstand des Melodic Hard Rock Quintetts aus Zürich. (oli)

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Victory
Die Jungs um Herman Frank waren für mich der klare Gewinner und Sieger dieser drei Tage. Was die Band an Dynamik auf die Bühne brachte, suchte seinesgleichen. Angeführt von einer der besten Rock-Röhren (Gianni Pontillo), der sich am Schluss mit einer Schweizer Fahne bekleidete, konnte nichts schiefgehen. Auch nicht mit der Ansage: "Gehts euch gut? Auch wenn der FCB gestern gegen YB 4:1 gewann? Im Ernst, ich bin auch YB-Fan oder einer von FC Thun!" Damit hatte der Sympatikus die Berner Oberländer sofort wieder auf seiner Seite und konnte mit einem breiten Grinsen den Applaus für sich verbuchen. Die traumhaften Solos von Herman Frank (allein das Instrumental, bei dem er seine gefühlvolle Seite zeigte) sind einfach nicht von dieser Welt, und mit der vorantreibenden Rhythmus-Arbeit von Steini und Malte sowie Mike an der Rhythmus-Gitarre besass Herman ein Fundament, das keine Soundlöcher zuliess. Grandios ist hier nur der Vorname einer sensationellen Show! (tin)

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Kissin' Dynamite
Über den zweiten Headliner des Abends braucht man ebenfalls nicht viele Worte zu verlieren, denn dieser lässt Musik und Taten sprechen. Die deutsche Hard Rock Band Kissin' Dynamite hat sich in den letzten Jahren, besonders mit den letzten beiden Alben, eine beeindruckende und treue Anhängerschaft erspielt, die auch an diesem Abend zu einem grossen Teil vor Ort war. Die Gebrüder Hannes und Ande Braun sowie ihr Gefolge überliessen nichts dem Zufall, als sie um 22:30 Uhr die Bühne am See betraten. Mitreissende Riffs und singbare Melodien wurden während neunzig Minuten auf die Fans abgefeuert, die darob völlig aus dem Häuschen waren.

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Ein Klavier wurde eigens für einen Song auf die Bühne gehievt, bevor Sänger Hannes mit dem Schlauchboot einen Ausflug über die Köpfe des Publikums unternahm. Dieses Unterfangen hätte auch in angrenzenden Brienzersee enden können, doch die Fans entschieden sich für mehr Musik und liessen den Sänger wieder auf der Bühne aussteigen. Sichtlich gerührt von der grandiosen Stimmung beendeten die Schwaben schliesslich ihr Set und machten Platz für die einheimischen Punker QL. (oli)

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QL
Mundart Punk gilt in musikalischer Hinsicht nicht unbedingt als Rebellion, kann aber unheimlich Spass machen, vor allem wenn die Songs einem breiten Publikum bekannt sind. Dieser Art der Bespassung hat sich der Bieler-Vierer QL verschrieben, indem er Hits von Gölä, Florian Ast, Patent Ochsner und anderen CH-Künstlern durch den punkigen Fleischwolf dreht. Dem sonnenbestrahlten und angesäuselten Publikum gefiel von Anfang an, was Pät (b/v), Schibä (g/v), Tosi (d) und Sägi (g) auf der Bühne produzierten. Lautstark wurde mitgerölt, heftig geschunkelt und das Tanzbein geschwungen. Egal ob ein «Schwan» oder «Kawasaki» zerlegt wurde, die Band und Zuschauer schworen sich gegenseitig «Ewigi Liebi» im «Bälpmoos». Diese junge Liebe artete schliesslich noch in «Sex» aus, und mit einer «Heitere Fahne» ging der erste Festival-Tag erfolgreich zu Ende. (oli)

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Freitag, 08. August 2025 (Zweiter Tag)

Bad Marilyn
Wie schon King Zebra am Tag zuvor, sah sich auch der zweite Festival-Opener der gleichen Situation ausgesetzt. Bad Marilyn standen nämlich vor der schweren Aufgabe, das Strandbad aus seinen feuchten und süssen Träumen herauszureissen. Auch wenn Sängerin Andrea, mit zunehmender Spielzeit, die Leute vor die Bühne zu locken vermochte, blieb uns nicht verborgen, dass es (nicht nur bei Bad Marilyn) jeweils ganz viel Platz vor der Bühne gab. Da stellt sich einem dann halt die Frage, inwiefern der Start um 12:00 Uhr eine gute Wahl ist, respektive war. Nichtsdestotrotz liess der symphonische Metal das Brienzer Publikum nicht kalt, und so konnten, gemäss Zitat Andrea, "die ganzen Schmerzen gelöst werden". (tin)

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Black Diamonds
Die Rheintaler Rock-Combo um Sänger Michi Kehl brachte dann den guten alten Sleaze Hard Rock an den kühlen See. Diesmal ohne "Hello Kitty" Shirt, dafür erneut mit seinem Zebra-Mantel stand Bassist Andi auf der Bühne, der sich erneut den Leadgesang mit Michi teilte. "Schön seid ihr da, aber Rock'n'Roll geht ja zu jeder Tageszeit!", bedankte sich Michi beim Publikum fürs Erscheinen. Der Vierer liess die angereiste (eigene) Fan-Gemeinde aufheulen, und diese nahm die gespielten Melodien dankbar auf, um eine eigene, kleine Party zu feiern. Dabei hätten sich die Jungs aber das Gary Moore/Phil Lynott Cover «Out In The Fields» verkneifen können. Trotzdem eine coole Show, die das Rockfest bereicherte. (tin)

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Sideburn
Die Jungs aus dem Welschland gaben sich wieder einmal ihren AC/DC beeinflussten Songs hin und hatten schon fast ein leichtes Spiel, die Berner Oberländer auf ihre Seite zu ziehen. Auch wenn die sympathischen deutschen Ansagen nach all den Jahren nach wie vor holprig klingen, war es speziell William, der mit seiner wilden Bühnen-Show die Augen der Anwesenden immer wieder auf sich richten liess. Mit dem AC/DC Medley «Shot Down In Flames/Sin City/If You Want Blood» wurde Brienz heissgekocht, und so konnten sich Sideburn mit einem fetten Grinsen vom Publikum verabschieden. (tin)

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Temple Balls
Die Finnen waren motiviert, um nicht zu sagen übermotiviert. Sänger Arde sprintete zu Beginn auf den Laufsteg, um dann dort vom Mikrofon-Kabel gleich mal kurz ausgebremst zu werden. Die Nordländer wollten um jeden Fan kämpfen, was allerdings zu Lasten der Show ging und speziell am Anfang einiges verhaspelt wurde. Trotzdem konnten die jungen Musiker speziell die weiblichen Besucherinnen auf ihre Seite ziehen und machten somit beste Werbung in eigener Sache. Der Melodic Rock schien in Brienz ein weiteres Mal seine Freunde gefunden zu haben. (tin)

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Scarlett Rebels
Die Vorschuss-Lorbeeren für den walisischen Vierer waren enorm, und auch die Musik-Fachpresse kommt nicht mehr aus dem Schwärmen für die Brit-Rocker heraus. Die Truppe startete auch dementsprechend energiegeladen und bewies eindrucksvoll, was in ihr steckt. Der charismatische Sänger Wayne Doyle liess es sich nach einer fulminanten Startphase nicht nehmen, den noch auftretenden Musiker-Kollegen zu danken, die dem Quartett ihre Instrumente zur Verfügung stellten, da ihre eigenen noch immer am Flughafen Zürich festhingen. Die Show ging weiter, und das Publikum mit ihr. Mir persönlich gefiel der Schlagzeuger am besten, da er sein Kit nach allen Regeln der Kunst verdrosch, mochte der Song auch noch so langsam sein. Während der zweiten Hälfte lichteten sich die Reihen jedoch ein wenig, denn erstens war es zu heiss im Zelt, und zweitens fehlte der Setliste der anfängliche Pepp. Die Songs waren eher im Midtempo angesiedelt und vermochten deshalb nicht mehr richtig zu zünden. So war es schliesslich auch kein Drama, als die Band nach anderthalb Stunden Schluss machte und sich hinter den Vorhang zurückzog. (oli)

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Jeff Scott Soto
Was soll man zu einem der weltbesten Shouter noch gross sagen, ausser dass Mister Soto zu Beginn des Sets kurzerhand das Mikrofon auf die Seite legte und das Publikum mit Tiergeschrei auf seine Seite zog. Wohlgemerkt schrie der Sänger ohne technische Unterstützung ins Publikum hinein! Was danach folgte, war ein repräsentativer Querschnitt der musikalischen Vergangenheit des New Yorkers. Dabei kamen Axel Rudi Pell, Journey, W.E.T., Sons Of Apollo, Steel Dragon, Yngwie Malmsteen und natürlich auch Talisman zum Zuge. Ein kleiner Schwenker hin zu Seal und Madonna wagte der Shouter ebenso und festigte damit seinen grossartigen Ruf als Shouter und Entertainer. Neben Victory und dem noch folgenden Mike Tramp war Jeff ein weiteres Highlight, wie man es sich auf einem solchen Event wünscht. (tin)

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Art Nation
Gern gesehene und oft angeheuerte Gäste sind Melodic Rock Bands aus Schweden. Dazu gehören auch Art Nation aus Göteborg. Ihr Slot war zwar erst auf 23:00 Uhr angesetzt, aber Alexander Strandell und seine Truppe legten zackig los, um die doch sichtbar geschrumpfte Menschen-Menge vor der Bühne nochmals wachzurütteln. Diese hielt etappenweise noch eiserne Reserven an Energie bereit. Die schnelleren Songs vermochten in der Tat etwas auszurichten, und die Balladen nutzten wohl beide Parteien, um sich auszuruhen. Fans von melodischem Schweden-Rock kamen beim lautstarken Auftritt von Art Nation definitiv auf ihre Kosten. Ihr ABBA-Metal, etwas despektierlich ausgedrückt, wusste zu begeistern, wenn auch nicht über die volle Spiellänge. (oli)

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Van Dox
Brienz ist bekannt dafür, gerne Cover-Bands als Rausschmeisser anzuheuern. In diesem Fall fiel das Glückslos zugunsten der (Berner) Oberländer-Formation Van Dox aus. Das Quartett um Sängerin Vanessa Furer ist aber nicht bloss eine Cover-Truppe, sondern eine Gruppe, die sich ziemlich hochkarätigen Rock-Songs verschrieben hat. So kam das Publikum, das noch über genügend Sitzleder verfügte, in die Gunst von Journey, Krokus, Black Sabbath oder Billy Idol. Bei allem Respekt für die Leute, die sich auf eine Bühne stellen und losrocken, aber im Fall von Van Dox schien an diesem Abend nicht alles zu stimmen. Die Songauswahl wirkte stellenweise, als würden sich die Protagonisten etwas überfordern. Aber hey, fehlerfreie Musik wirkt oft tot, und das war der Auftritt des Vierers definitiv nicht. Zum Mitsingen und Spasshaben war die Setliste einfach zu gut, wenn nicht perfekt! (oli)

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Samstag, 09. August 2025 (Dritter Tag)

Dreadful
Da steht man im Fotograben und denkt sich, was da nun kommen möge und wird gleich mal aus dem Schuhen gefegt. Dreadful, die Jungs aus dem Muotathal, rockten mit einer unglaublichen Lockerheit den Brienzern die Krusten aus den Augen. Auch wenn zu Beginn alles noch etwas verhalten war, lockerte sich das Ganze bald auf, und speziell Sänger Andy konnte sich mit seinen tänzerischen Moves von seiner besten Seite zeigen. "Die Musik hat begonnen, vielleicht könnte dies noch jemand denen sagen, die am See sitzen!", war die sympathische Art, mit der Andy zum eher geringen Zuspruch der Fans umging, der sich aber bis zum Schluss hin zu lauten Zugabe-Rufen wandelte. Dass auch sie mit einer AC/DC Cover-Version auftrumpfen mussten («Bad Boy Boogie», inklusive kleiner Strip-Einlage von Andy), ist sicherlich ihrem Sound zu verdanken, hätten die Jungs letztlich aber nicht nötig gehabt. (tin)

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Räbstock
Da der eigentlich jeweils auf einen Sonntag angesetzte Mundart Rock Tag ausfiel, bauten die Veranstalter diesen Sound halt im letzten Festival-Tag ein. Räbstock, die Truppe um Sänger Jan Ruchti, der auch Saxophon spielte, konnte das hardrockende Publikum bedingt vom Essen abhalten. Dafür waren die Songs zu sehr nach dem Muster von Altmeister Polo Hofer (R.I.P.) gestrickt. Mit zunehmender Spielzeit konnten die Damen und Herren das Publikum dann aber doch noch auf ihrer Seite ziehen. (tin)

Saint City Orchestra
Singt Sandro nun wirklich auf Englisch oder doch eher eine abgeänderte Ostschweizer Dialekt- Version davon? Man weiss es nicht so genau. War aber scheissegal, denn die aus einer Bierlaune heraus entstandene Truppe rockte die Hütte mit ihrem Folk Punk Rock nach allen Regeln der Kunst. Die Violine, das Akkorden und die typisch irischen Sounds liessen Brienz im Takt hüpfen. Die Bierbecher flogen zum Glück nur einzeln umher, aber die Party war voll im Gange und dies reichlich exzessiv. Das freute natürlich die Truppe auf der Bühne, die ihrerseits als Reaktion darauf noch mehr Gas gab. Irgendwie gehört eine Irish Folk Band einfach ans Brienzer Rock, denn da weiss man, dass sich dazu Fans jeglicher, farblicher Musikwelten vereinen. (tin)

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Ad-Rian And The Rise
Auch hier schieden sich die Geister wieder, kurz bevor The Lazys das Rockfest kurzerhand in feinsäuberliche Stücke rissen. Ad-Rian und seine Truppe konnten in meinen Augen die Fans nur bedingt mobilisieren (was an diesem Festival wiederholt auffiel, dass der Platz vor der Bühne nicht gerade dicht besiedelt war). Als wolle man die Band zuerst beschnuppern, brauchte es einen Moment, bis sich die Leere vor der Bühne zu füllen schien. Wer Räbstock etwas abgewinnen konnte, konnte sich auch in die (anderen) Welten von Ad-Rian hineinschunkeln. (tin)

The Lazys
Nun war es Zeit für einen Dreher im Zeiten-Karussell, und die Australier The Lazys dankten diesen Wechsel mit der wohl schweisstreibendsten und abwechslungsreichsten Darbietung des ganzen Festivals! Die Hard Rocker standen nie wirklich still. Während ihres ganzen Sets war die Truppe um Sänger Leon Harrison in Bewegung. Besonders taten sich Gitarrist Matty Morris und Neubasser T.J. Smith hervor, denen die Bühne bald zu klein wurde. Während der eine wie ein wilder Stier durchs Publikum raste, stand der andere plötzlich auf der Anrichte der Essens-Ausgabe und solierte à la Angus Young von AC/DC. Die Vorstellung, dass er mit einem Chäsbrätel am Schuh auf die Bühne zurückkehrt, war dabei nicht sehr abwegig. Ihre Spielfreude riss das Publikum sichtlich mit, sodass der Fünfer auch nach der bereits gespielten Zugabe nochmals für einen wirklich letzten Song auf die Bühne zurückkehrte. The Lazys waren hart, heiss und rockig! Ein hammermässiger Auftritt, von der ersten bis zur letzten Note! (oli)

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Storace
Mit dem Sänger von Krokus, Marc Storace, betrat ein echtes Urgestein der Schweizer Rock- und Metal-Szene die Bühne. Körperlich den gewagten Sprüngen und Spandex-Hosen entwachsen, liess der 73-jährige seine gewaltige Stimme sprechen. Seine Darbietungen, ein Mix aus Solo- sowie Material von Krokus kamen bei den Fans sehr gut an. Gespannt war ein Grossteil ebenfalls darauf, wie sich die junge, britische Gitarristin Anna Cara schlagen würde, die besonders in den Sozialen Medien für ihre Fähigkeiten an der Gitarre bekannt ist. Und sie schlug sich tapfer! Dennoch vermochte der geneigte Kenner fehlende Lockerheit und Anspannung in ihrem Spiel zu erkennen. Aber mal ehrlich, es ist ja auch nicht irgendwer, dem man zur Seite steht, nämlich die Band Storace. Die neunzig Minuten vergingen wie im Flug, und manch einer war froh um eine kurze Verschnaufpause, bevor es mit Mike Tramp's White Lion weiterging. (oli)

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Mike Tramp's White Lion
Ja, ich war mächtig gespannt auf den Dänen, der mit White Lion in den Achtzigern Doppelplatin und Gold in den USA abstaubte. Was 2023 am "Sweden Rock Festival" allerdings noch einer persönlichen Demontage gleichkam, entwickelte sich in Brienz zu einem kleinen Siegeszug. Ja! Mike Tramp singt nicht mehr wie in den Achtzigern. Ja! Die Songs wurden umgeschrieben und besitzen ein anderes Flair. Aber! An diesem Abend war der Shouter einfach nur grandios! Mit "…hoi zäme…" begrüsste er das Publikum, bedankte sich immer wieder für die jahrelange Unterstützung, war begeistert von der wunderschönen Location und ständig in Bewegung.

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Er klatschte immer wieder die ihm entgegengestreckten Hände ab, liess die Fans bei den Hits mitsingen und verlauten, dass man an diesem Abend eine Live-Scheibe aufnehmen will. Da der Applaus aber zu leise ausfiel, liess er diesen vom Publikum wiederholen und meinte mit einem fetten Grinsen: "…das schneiden wir nun in die Aufnahmen der Deutschland-Show, verzehnfachen die Lautstärke, schicken es durch KI und schreiben Geschichte!" Der 64-jährige war die grosse Überraschung und hat bei mir wieder verdammt viel Boden gut gemacht! (tin)

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Station Quo
Das dreitägige Festival wurde schliesslich durch die Status Quo Coverband Station Quo beendet. Mit ihren rhythmischen Melodien lockten sie auch zu später Stunde nochmals viel Publikum an. Diejenigen die bisher am See sassen, liessen es sich nicht nehmen und tanzten zu bekannten Klassikern wie «Whatever You Want», «Down Down» und «In The Army Now» in die Nacht hinein. Fredy Koller (Ex-Transit) hatte die Idee zu diesem Status Quo Tribute schon in den 80er-Jahren, und die liess ihn seitdem nicht mehr los. Gewissen Details, wie den weissen Boxen-Türmen, wurde auch in Brienz viel Beachtung geschenkt. So liessen "Rossi" und "Parfitt" ihre bekannten Riffs vom Stapel und begeisterten ein mittlerweile müdes, aber glückliches Rockfest-Publikum. (oli)

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