Montag, 08. September 2025

Metal Factory since 1999

Samstag, 12 Juli 2025 12:04

RVBang Festival 2025 in Balingen Empfehlung

10. Juli bis 12. Juli 2025, Balingen (D) - Messeplatz
By Björn H. (bjö) & Rockslave (rsl)

Zwölf Monate nach dem gelungenen (Re-) Start lud der "Rockverein Balingen" unter dem Banner "RVBang" auch heuer Metal- und Rock- Begeisterte zum zweiten Mal auf das Messegelände in Balingen (DE) ein. Nachdem letztes Jahr schon ein durchschlagender Erfolg war, wo man ursprünglich das Ziel von 1'000 Leuten anstrebte, um den Nachfolger des Bang Your Head!!! Festivals auf die Beine zu stellen, waren schlussendlich 2'500 Fans gekommen, und in diesem Jahr hat sich die Zahl bereits verdoppelt! Dabei soll es, gemäss Veranstalter, vorerst aber mal bleiben. Wer sich bereits für 2026 entschieden hat, muss sich bald um Tickets bemühen, weil mit Michael Schenker, Sonata Arctica, Tankard, Mystic Prophecy, Enforcer, Cobra Spell und einigen mehr schon ein grossartiges Programm für das kommende Jahr auf den Beinen steht. (bjö)

Meine Rückkehr auf den "holy ground" von Balingen war in erster Linie eine ziemlich emotionale Angelegenheit. Nach nicht weniger als zwei Dekaden BYH!!!, heisst von 1999 bis und mit 2019 (ohne Lücke!), war das Ende dieses Kult-Festivals ein schwerer Schlag, den es erst mal zu verdauen galt. Als dann aber im Vorfeld des eigentlich nicht für möglich gehaltenen Neustarts von letztem Jahr konkrete Statements und Aktionen gewahr wurden, wurde das beerdigte "Monster" wieder zum Leben erweckt. Nach den durchwegs positiven Resonanzen von 2024 sprang der Funke auch wieder auf mich über, und so stand der freudigen Reise in die Schwäbische Alb nichts mehr im Weg. Was ich dann selber und auch Metal Factory insgesamt vor Ort antrafen und miterleben durften, sprengte die Erwartungen dann bei Weitem! (rsl)

Donnerstag, 10.07.2025 (Pre-Shows in der Messehalle)

D'Or
Wer das diesjährige Billing vom "RVBang" etwas genauer unter die Lupe nahm, stellte fest, dass der Anteil an Schweizer Bands erfreulich hoch war. Der Auftakt des diesjährigen Festivals mit den Pre-Shows in der gerade nebenan stehenden Messhalle, oblag D'Or, der neuen Band von Gitarrist Andy Dormann (Ex-Charing Cross). Bisher wurden zwei Longplayer («Veni Vidi Ignis», 2022 und diesen Frühling «Antiheros») veröffentlicht. Die Band und ihr Sound werden so charakterisiert: " Eine aufputschende Groove-Maschine, die Eure Nackenmuskulatur mit der Alchemie aus Hard Rock und modernem, rostigem Metal fordert!" Genau das kriegten die noch nicht so zahlreich anwesenden Fans, als das Ganze pünktlich um 18:00 Uhr losging. Andys grundsätzlich etwas kratzige Vocals hörten sich dann und wann etwas nach Blackie Lawless an. Die an sich zu knappe halbe Stunde ging als schmissiger Auftakt durch und machte Lust auf mehr. (rsl)

dor

Black Diamonds
Die Jungs aus dem St. Galler Rheintal braucht man hier dem Kenner der AOR/Melodic Hard Rock Szene kaum mehr vorzustellen. Die Truppe existiert schon seit über zwanzig Jahren, in denen fünf Studio- sowie ein Live-Album veröffentlicht wurden. Sagte ich Jungs zu Beginn? Die Band ist erwachsen geworden, und so präsentierte sich auch ihr Auftritt an der Warmup-Show. Der Sound und das Spiel passten gut zusammen, und die Songauswahl fand ich abwechslungsreich, insgesamt ein starker Auftritt. Einziger Wermutstropfen für mich (das betrifft aber nicht die Band!) war, dass nach gerademal einem ersten, halben Song bereits Schluss im Fotopit war! Sicherheitsbedenken wurden als Grund genannt. Da dies die erste Warmup-Show in der Messehalle für das" RVBang Team" war, zeigten sich die Fotografen verständnisvoll. Man werde das Konzept für die Halle für nächstes Jahr überdenken. (bjö)

blackdiamonds

Invasion
Von der fünfköpfigen Truppe aus Oslo, die etwas verfrüht schon um 20:10 Uhr loslegte, hatte ich bisher noch nie was gehört. Gegründet wurde die Combo erst gerade vor drei Jahren und verschreibt sich stilistisch melodischem Heavy Metal und Hard Rock. Das Ganze wurde in der Tat mit einem kernigen Sound versehen, der mit Synthie-Sounds (leider ab Konserve) ergänzt wurde. Drummer Eiliv Sagrusten trug ausserdem weisse Linsen, was noch geil in Szene gesetzt wurde. Getragen vom aktiven Frontmann Jørgen Bergersen groovten Invasion ordentlich, sprich mal hardrockig und dann wieder schneller. Die beigesteuerten Backing-Vocals der Saitenfraktion passten gut dazu und trugen die Chose optimal nach vorne. Die Spielzeit von einer Stunde wurde genutzt, um bei der inzwischen angewachsenen Menge an Besuchern eine gute Stimmung auszulösen. (rsl)

invasion

Mädhouse
Nun war die Warmup-Party definitiv lanciert! Für mich ein erster Höhepunkt, und ein weiterer würde ja noch folgen. Mädhouse eröffneten ihr Set mit «Shotgun Rider» vom neuen Album, welches schon vor Ort zu erwerben war, obwohl es erst tags darauf, also am Freitag, erschien. Quasi eine Album-Release-Party, und die war richtig gut gelungen. Es folgten im Verlauf des Auftritts noch drei weitere Songs vom «Plead The 5th» Album. «It's a Monster», «Sick of it all» und «Down'n'Dirty» durften natürlich ebenfalls nicht fehlen. Und ich kann Euch sagen, mit dem Ende des Gigs war die Party keinesfalls vorüber. Erstens würden gleich Vicious Rumors die Bühne betreten und zweitens ging, selbst als die Hallenlichter nach der offiziellen Aftershow-Party (mit einem DJ) ausgingen, die Party im Bus von "Scream For Metal" noch bis in die frühen Morgenstunden weiter, bis ein Security meinte..., wir sollen mal "leise"... (bjö)

madhouse

Vicious Rumors
Dass Musiker, die in mehreren Bands gleichzeitig spielen, an einem Festival mehrfach ranmüssen, kommt vergleichsweise wenig, aber doch mal gelegentlich vor. Eher selten dagegen ist der Umstand, dass eine Band beim selben Anlass gleich doppelt auf dem Billing steht! Diese Ehre gebührte heuer den amerikanischen Heavy Power Metallern Vicious Rumors die, nebst dem Auftritt in der Halle, auch noch auf der Hauptbühne gesetzt waren. Dabei wurden zwei "komplett unterschiedliche Sets" angekündigt, was auf dem Papier schon mal interessant klang. Geoff Thorpe und seine aktuelle Truppe beendeten das diesjährige Vorglühen vom RVBang als Headliner des ersten Abends und liessen sich insgesamt, wie erwartet, nicht lumpen. Allerdings hinterliess der aktuelle Shouter Brian Betterton alias Chalice keinen souveränen Eindruck und nervte auf Dauer gar mit seinem affektierten Getue. Dazu gehörte mitunter auch das überstrapazierte Vibrato und generell das Durchhaltevermögen hinten raus. Zudem zeigte er sich alles andere als textsicher und wäre ohne Teleprompter total aufgeschmissen gewesen! (rsl)

viciousrumors


Freitag, 11.07.2025 (Erster Tag)

Source Of Levitation
Mit dieser Band aus Balingen wurde nun die Open Air Stage frei gegeben. Ein Mix aus Iron Maiden mit Einflüssen aus Thrash und Death Metal. Morgens um zehn Uhr war dies wohl den meisten Festival-Gängern einfach zu früh, und so tummelten sich gerade mal zwanzig bis dreissig Leute vor der Bühne. Source Of Levitation liessen sich davon aber nicht beirren und zogen ihren Auftritt professionell durch. (bjö)

Fighter V
Zum erhöhten Anteil an Schweizer Bands trugen auch Fighter V bei, die um viertel nach elf auf die Bühne stiegen und deutlich mehr Leute begrüssen durften. Die Hard Rocker um die verbliebenen zwei Ur-Mitglieder Felix Commerell (keyb) und Lucien Egloff (d) haben mit Emmo Acar einen neuen Top-Sänger mit Ausstrahlung und Aura an Land ziehen können. Mit ihrem zweiten Album «Heart Of The Young» veröffentlichte das Quintett zudem eine überzeugende Melodic Rock Scheibe, die sich locker mit Nestor, Gotthard und Konsorten messen lassen kann. Fighter V vermochten das Feuer auch auf der Bühne zu zünden und empfahlen sich für weitere Grosstaten. (rsl)

fighterv

Rezet
Nun war es unterdessen um die Mittagszeit, also mittlerweile halb eins, als Rezet die Bühne enterten und eine Mischung aus Speed und Thrash Metal boten. Das Ganze wurde äusserst sauber gespielt, und für den Fotographen, heisst meine Wenigkeit, war es nicht einfach, einmal ein Gesicht vor die Linse zu bekommen, weil ständig die Mähnen geschüttelt wurden, Energie pur! Dabei bildete sich sogleich auch der erste Mosh-Pit des Tages und sah nichts als geil aus Leute. (bjö)

Vicious Rumors
Wie schon bei der Warm-up Show tags zuvor in der Halle, ein absolutes Highlight für mich. Ich war danach kaum noch bei Stimme, weil ich jeden mir bekannten Song mitsingen musste. Geboten wurde ein Set aus hauptsächlich VR-Klassikern, der sich zwar nicht zu hundert Prozent vom Vortag unterschied, aber dennoch gespickt war mit ein paar Songs vom bald erscheinenden, neuen Album «The Devil's Asylum. Eine Wucht, vor allem weil ihr neuer Sänger Chalice die alten Songs von Carl Albert perfekt umzusetzen vermochte. (bjö)

viciousrumors2

Shakra
Ein Festival mit erhöhtem Schweizer Anteil? Da durften die Emmentaler Hard Rocker Shakra nicht fehlen! Heuer unterwegs zu, respektive mit ihrem 30-jährigen Band-Jubiläum (!) ist die Truppe besonders motiviert. Das merkte man von Beginn weg, als der Opener «Hello» gleich voll einschlug und die Fans endlich Lärm veranstalteten. Da ich den über 2-stündigen Jubiläums-Hammer-Gig in Pratteln vom Juni leider verpasst hatte, musste ich hier mit einer Stunde vorlieb nehmen. Nichtsdestotrotz blieb sich die Band auch in Balingen nichts schuldig und lieferte überzeugend ab. Dazu gehörte die aktive Performance von Frontmann Mark Fox, der von seiner Hintermannschaft ohne Unterlass angetrieben wurde. Mit «Rising High» als krachender Rausschmeisser wurde das bisher erste und nachhaltige Festival-Highlight markiert. (rsl)

shakra

Burning Witches
Und nun ging es gleich Schlag auf Schlag weiter mit der "Swissness" in Balingen, denn als nächste Band folgten Burning Witches! Die aktuell schweizerisch-niederländische Freundschaft (neben Shouterin Laura Guldemond hilft Simone van Straten als temporärer Ersatz für die schwangere Romana Kalkuhl an der zweiten Klampfe aus) feiert heuer als Band bereits zehn Jahre, und die bisherige Karriere im Vorfeld des sechsten Studio-Albums «Inquisition», das im nächsten Monat veröffentlich wird, kann sich mehr als sehen und hören lassen. Gestählt durch viele Konzerte, die Burning Witches mitunter schon mehrfach in den Staaten abhielten und ihre Hexenbesen selbst bis nach Australien getragen haben, fackelte man nicht lange und zündete eine feurige Performance, die sehr gute Resonanzen entwickelte. Mit dabei war natürlich auch Die-Hard Fan Artur Dariusz, der noch ein spontanes Geburtstags-Ständchen spendiert bekam. (rsl)

burningwitches

Herman Frank Legacy
Was soll man da noch gross erzählen über diese deutsche Gitarren-Legende? Ob mit Accept, Victory oder eben mit Herman Frank. Als Vocal-Guests waren Gianni Pontillo (Victory, The Order) und Rick Altzi (Masterplan) dabei, welche ihre Songs performt haben. Dazu gesellte sich noch Franks Frau Martina, welche die Parts von Accept übernahm, was für eine Powerstimme! Ein grandioser Auftritt einer spielfreudigen Band und ein Vollblut-Musiker, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. (bjö)

hermannfrank

The New Roses
Im ersten Moment war ich wohl etwas überrascht. Ich hatte die Band schon im Jahr davor gesehen und Timmy Rough (Sänger) muss vermutlich beim Friseur gewesen sein. Ich dachte zuerst noch, ob die etwa einen neuen Sänger haben, obwohl seine Stimme und der Sound unverkennbar sind. Wenn man diese Art von Hard Rock mag, geht einfach kein Weg an ihnen vorbei. Diese Energie wurde voll umgesetzt und perfekt auf die Bühne gebracht. Die Stimmung im Publikum erfuhr einen weiteren Höhepunkt. (bjö)

thenewroses

DragonForce
Es kommt nicht gerade einer Strafe gleich, über die britischen Speedster um Mastermind Herman Li berichten zu müssen, aber meins sind DragonForce echt nicht und werden es auch nie werden! Daran vermochte auch die lieblich wirkende Alicia Vigil am Bass und der Umstand nichts daran ändern, dass dies das Tournee-Abschlusskonzert war. Auf der Bühne standen zwei überdimensionierte Videogame-Kästen, die als Podeste dienten. Die meist sehr speedig ausgerichteten Songs wurden technisch zwar ohne Schwächen geboten und getragen durch nicht weniger als insgesamt drei Gitarristen! Ebenso erwähnenswert ist der fünffach aufgepowerte Gesang, der schon was hergab. Für mich war das Ganze über die Gesamtdistanz von eineinhalb Stunden allerdings zu hektisch. Das juckte das begeisterte Publikum jedoch überhaupt nicht. (rsl)

dragonforce


Samstag, 12.07.2025 (Zweiter Tag)

Pinghost
Die erste Band des letzten Festival-Tages draussen war, nach Source Of Levitation, das zweite heimische Gebräu. Pinghost haben sich dem progressiven Metalcore verschrieben, und nach einem ruhigen Intro setzte das Gebretter gnadenlos ein. Das Ganze fand zwar noch vor einer sehr überschaubaren Anzahl an Metalheads statt, aber da müssen Opener an solchen Anlässen bekanntlich durch. Die Balinger Truppe mit Frontmann Andy Ritter löste diese Aufgabe aber mit Bravour und spielte sehr tight auf. Was man bereits 2024 beim "Baden in Blut Festival" unter Beweis stellte, legte das Quartett auch beim RVBang hin. Eine energetische Show, die deutlich mehr Publikum verdient hätte. (rsl)

pinghost

Full Stop
Das wackere Vierer-Gespann aus Freiburg konnte mit seinem modernen Metal überzeugen. Dank Sängerin Linda Kiefer und Gitarristin Mandy Haberland war es auch fürs Auge schön anzusehen. Gemeinsam lieferte die kunstvoll geschminkte Band eine energievolle Show ab. Abgesehen vom Drummer Raphael "Heffer" Hierholzer hüpften die restlichen drei MusikerInnen mal eben kurz von der Bühne herunter, um inmitten des Publikums für eine ordentliche Stimmung zu sorgen. Nach der Show waren alle noch am Merchstand, liessen sich loben und verkauften nicht wenige Exemplare ihrer ersten EP «Beyond Breaking Borders. (bjö)

fullstop

Black & Damned
Mitunter aus der Asche von Pump, wo Gitarrist Aki Reismann und Bassist Michael Vetter zusammen zockten, entstand 2020, also zu Beginn der Corona-Pandemie, die neue Band Black & Damned. Bereits 2021 erschien das Debüt «Heavenly Creatures» mit knackigem Heavy, respektive Power Metal, der jedoch näher bei Accept als bei HammerFall liegt. Heisst das Tempo kommt meist eher gedrosselt daher, was den Songs umgehend mehr Heavyness verleiht. Dazu Keyboards ab Band, was gerade hier schade ist. Nichtsdestotrotz legte die nicht mehr ganz so jugendliche Truppe, die ich bisher nicht auf dem Radar hatte, einen fetten Auftritt hin. Getragen von Roland Seidels leicht kratzigen und rauen Lead-Vocals sowie unterstützenden Backing-Vocals sorgte das Quintett aus Stuttgart für mein erstes Tages-Highlight. (rsl)

blackndamned

Fireborn
Eine weitere Band mit Frauen-Power am Gesang. Frontlady Jenny Gruber und ihre Jungs konnten mit einem weiteren, professionellen Auftritt überzeugen. 2023 erschien das Debüt-Album, welches von V.O. Pulver (GurD, Messiah) und Schmier (Destruction) im schweizerischen "Little Creek Studio" produziert wurde. Soundmässig würde ich das Ganze in der Gegend von Halestorm einordnen. Jennys kräftiger und etwas angerauhter Gesang sorgte dabei für deftigen Hard Rock mit einer modernen Note sowie einer gehörigen Portion Power. Ein starker Auftritt, der mitunter auch auf das Konto des neuen Gitarristen Rick geht. (bjö)

fireborn

Traitor
Nach 2014 und 2019 standen die Balinger Thrasher nun zum dritten Mal auf diesem Platz auf einer Bühne. Mit ihrem speedig ausgerichteten Thrash Metal hinterliessen Traitor eine Schneise der Zerstörung, was für eine Wucht! Hier wurde nicht nur ordentlich geklotzt, sondern gekleckert und man liess eine Thrash-Granate nach der anderen folgen. Kaum ein Nacken blieb ruhig, heisst Mosh-Pits wurden angezettelt, Haare flogen umher, ein headbangender Metalhaed neben dem nächsten. Auch wenn es für mich das erste Mal war, dass ich die Truppe zu sehen bekam..., so muss das sein..., mitten auf die zwölf…, geil!!! (bjö)

traitor

Serenity
Hatten wir bei Vicious Rumors das Doppelpack als Band an unterschiedlichen Tagen, legte Lead-Sänger Georg Neuhauser die Messlatte noch höher, denn nach einer Stunde Performance mit Serenity sollte dieser zwei Stunden später bei Warkings nämlich erneut auflaufen! So gesehen konnte er sich mit seinen Kollegen von Serenity quasi warmsingen. Viel mehr war es auch nicht, denn die Tiroler sind unter dem Strich eine eher farblose Combo, die musikalisch nicht vom Fleck kommt. Per Definition fischt man in Gewässern des Symphonic, Progressive und Power Metal. Ganz schon viel miteinander und dennoch ohne roten Faden. (rsl)

serenity

Grave Digger
Auf den bevorstehenden Auftritt der Grabschaufler freute ich mich besonders, denn dies war meinerseits und offensichtlich der erste Auftritt mit dem "nicht mehr so neuen Gitarristen" Tobias Kersting (Ex- Orden Ogan), der bekanntlich Axel Ritt ersetzte. Gelesen hatte ich schon einiges über den aktuellen Saiten-Akrobaten in Diensten von Mastermind Chris Boltendahl. Im Gegensatz zum Auftritt in der Halle nebenan, sprich 2019, wo man damals noch eine fette Bühnen-Deko auffuhr, sah das Ganze heute vergleichsweise mager aus. Somit stand die Musik im Vordergrund, und da blieben Grave Digger nichts schuldig! Eine Stunde lang gab die Kult-Truppe alles, und zum Schluss kam natürlich «Heavy Metal Breakdown». (rsl)

gravedigger

Warkings
Auch wenn für mich als klarer Verfechter von Live-Musik bei den Warkings halt so das eine oder andere an Backing-Tracks mitläuft, gab es am soliden Auftritt der Herren und der Dame (Secil Sen alias Morgana le Fay) nichts zu rütteln. Weder klanglich noch vom Auftreten her, da passte einfach alles. Songauswahl, Outfit und die vielen Pyro-Effekte. Da wurde nichts dem Zufall überlassen. Ich fand den Auftritt richtig stark, und steht da mal auf der Bühne in diesen Kostümen und dem ganzen Feuer direkt neben einem, obwohl eh schon gegen dreissig Grad auf dem Platz vor der Bühne herrschten. Grossartige Performance der Warkings vor dem bisher klar grössten Publikum (darunter auch einige Kinder), das begeistert reagierte! (bjö)

warkings

Destruction
Nimmt man die unübersehbare Abwanderung von RVBang-Besuchern als Massstab, bevor der Headliner und abschliessende Live-Act von 2025 die Bühne enterte, schwand das Interesse merklich. Somit stellte sich einem gleich die Frage, ob die Wahl von Destruction die richtige war oder nicht. Fakt ist, dass der beinharte Thrash Metal der deutschen Genre-Legende wohl einige vor den Kopf stiess. Nichtsdestotrotz liessen sich Schmier (lead vocals/bass), Damir Eskić (guitar), Martin Furia (guitar) und Randy Black (drums) nicht davon beirren und legten gleich volle Kanne los. Mit im Gepäck war die aktuelle Scheibe «Birth Of Malice», die seit dem Frühling auf dem Markt ist und setmässig mit drei Songs bedacht wurde. Diese und auch ältere Kracher wurden mit massig Energie in die Leute gepfeffert, wie man das schon seit Jahrzehnten von Schmier & Co. kennt. Vor allem die aktuelle Saitenfraktion Eskić/Furia brillierte mit fetten Riffs und filigranen Soli, getragen von Randys Power-Drumming und Schmiers Bass-Einsatz sowie seinem unverkennbaren Gesang. (rsl)

destruction

Fazit: Ich war nicht skeptisch nach fünf Jahren Abstinenz, reiste allerdings ziemlich erwartungsvoll in der Schwäbischen Alb an. Wie erwartet, packte mich zunächst eine wehmütige Stimmung, die jedoch schon bald der Freude vor Ort, dem "holy ground", wich. Viele bekannte Gesichter wiederzusehen und das Herzblut der neuen Macher vom RVBang zu spüren, bestätigten das vorab Gehörte vom letztjährigen Neuanfang in Balingen. Organisatorisch blieb man sich für die jetzige Grösse von rund 5'000 Fans in der Tat fast nichts schuldig und hatte alles im Griff, kleinere Anpassungen für 2026 inklusive. Der Geist vom "BYH!!!-Festival" ist durch das "RVBang" definitiv wieder zu neuem Leben erweckt worden, und das ist gut so! (rsl)

rvbang2 25

Seite durchsuchen

Don't have an account yet? Register Now!

Sign in to your account