Schon der Opener «The Heart Of Live», ein 13-Minuten-Epos, zeigt die musikalischen Fähigkeiten der vier Musiker. Klasse Harmonien, tolle Gesänge und einige verspielte, instrumentale Parts machen diesen Song zu einem grandiosen Hörerlebnis. Morse überrascht immer wieder mit neuen Projekten und schafft es, diese auf höchstem Niveau mit den geeigneten Musikern zu erschaffen. Auch die vielen, an die Beatles erinnernden Chöre sind einfach klasse. Natürlich hinterlässt Neal seine Spuren auf jedem seiner Alben, heisst man erkennt sofort seine musikalische Handschrift.
«Time To Fly», eine ruhigere Nummer, glänzt mit tollen Chören, und «I Want Make It» dann, eine ruhige Ballade mit viel Keyboard, sehr schön. «Walking In Daylight» erinnert an die frühen Spock's Beard, eine verspielte Progressive-Nummer, gesungen von Phil Keaggy. Doch der Höhepunkt des Albums ist ganz klar die neunteilige «Deep Water Suite»: Mit überraschend viel Gesängen, Chören und verspielten Progressive-Arrangements, die sich ständig zwischen den instrumentalen Darbietungen, bekannt von Transatlantic, Spock's Beard Melodien wie Gesängen hin und her bewegen.
Instrumentale Gewitter finden sich auch hier immer wieder. Coole Rock-Sounds, ebenso wie Neo Progressive auf höchstem Niveau, und am Ende ein Finale, das mit denkwürdig noch untertrieben dargestellt ist. Progressive, wie man es besser nicht spielen kann. Dieses neunteilige Epos ist mal wieder eine Genre-Sternstunde, wie sie nur Neal Morse darbieten kann. Natürlich braucht man dazu auch die passenden Musiker. Die hat Morse mit dabei, und somit empfiehlt sich «Deep Water» als Progressive-Abenteuer, sprich bietet reines Kraftfutter für Proggies und Neal Morse-Fans. Grossartig!
Crazy Beat