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Gut Ding will Weile haben, dachten sich wohl auch die Schweden HAVAMAL, die sich für das neuste Album viereinhalb Jahre Zeit gelassen haben. Der Vorgänger «The Shadow Chapter» (2021) war eine steile Vorlage und dreht noch jetzt gerne seine Runde auf meinem Plattenspieler. Nun ist man wieder auf der Bildfläche aufgetaucht und versucht mit dem dritten Album für Furore zu sorgen.
Die Franzosen NARAKA präsentieren vier Jahre nach ihrem Debüt ihr zweites Album und durchbrechen damit so ziemlich alle Genre-Grenzen. Selbst die Presse-Info ist eindeutig zweideutig: "Narakas Stil ist ein Mix aus Modern und Death Metal, versetzt mit symphonischen und elektronischen Einflüssen". Nur, um dann in den Kurz-Infos die Band als Groove Metal Band zu beschreiben.
Die römische Kapelle 5RAND ist nun auch schon beim wichtigen dritten Album angekommen, und der Vierer um Sängerin Julia Elenoir hat sich Grosses vorgenommen.
Beirut (Libanon) ist nicht unbedingt für Flutwellen an Metal-Bands bekannt, doch wer sucht, kann auch mal finden. 2014 haben sich PHENOMY das Ziel gesetzt, ihren ganz eigenen Groove Thrash Metal aus dem Nahen Osten zu verbreiten.
Die spanische Metal-Band VINODIUM bringt zum Jahresbeginn ihr Album «¿En Qué Mundo Vivimos?» heraus. Thrash ist dabei das bevorzugte Jagdgebiet, in dem sich die Band tummelt. Allerdings haben sich Sergio Marquina (Vocals/Gitarre), Angel Montanes (Gitarre), Julian Perona (Bass) und Samuel M. (Schlagzeug) für eine lebendigere und spannungsgeladenere Version dieser Tradition entschieden.
Das neueste Album der vier Spanier aus Cartagena ist da. Feinster Oldschool-Thrash ballert hier bei INJECTOR aus den Boxen, sprich zehn abwechslungsreiche Songs mit coolen Tempi-Wechseln. Vom Blastbeat über nackenbrechende Midtempo- bis hin zum stampfenden Mosh-Parts, alles mit dabei.
Die Freiburger DISTANT PAST bewegen sich immer weiter vom einst progressiv angehauchten Heavy Metal weg in Richtung klassischem Heavy Metal. Das ist gut, klingen sie so gar noch griffiger als früher. Gleichzeitig halten sie ein Songwriting aufrecht, welches auch über die ganze Album-Länge nie langweilig wird.
MAD HATTER stammen aus Schweden und haben bislang zwei Scheiben veröffentlicht. Dabei kreuzen die Jungs den Weg der Finnen Stratovarius und lassen die Double-Bass-Drums gross auftrumpfen. Daneben sind es Gitarre und Keyboard, die sich den Platz an der Sonne streitig machen und so einige von Klassik inspirierte Momente einfliessen lassen.
Einen ungewöhnlichen Stilmix präsentieren uns die Spanier ORION CHILD. Auf der Grundlage von Power Metal mischen sie in ihren Sound laufend Death Metal ein – oder umgekehrt. So etwas habe ich bisher noch nie gehört. Und ja, das Experiment funktioniert über weite Längen des Albums gut.
Manchmal gibt es Momente im Metal-Zirkus mit seinen abertausenden von Bands, wo man ein neues Album grundsätzlich zum Anlass nehmen muss, um eindringlich darauf hinzuweisen, auf dass gewisse Truppen im Gespräch bleiben und nicht innert kurzer Zeit wieder unbeachtet in der Masse untergehen. Dazu gehören mit Sicherheit auch THOLA, deren 2.0 Debüt «Somewhere» von 2021 ein klares Genre-Highlight war. Nun folgt der Zweitling der zweiten Ära.