So geschehen bei diesem Musiker-Verbund aus Bulgarien um Mastermind, Produzent und Komponist Milen Vrabevski. Die aktuelle Gästeliste liest sich unter anderem wie folgt: Ronnie Romero (v, Rainbow, Lords Of Black), Carl Sentance (bv, Nazareth, Don Airey Band), Bobby Rondinelli (d, Ex-The Lizards, Axel Rudi Pell), Todd Sucherman (d, Styx) sowie John Payne (v, Ex-Asia, Dukes Of The Orient) und Richard Grisman (v, River Hounds). Dass hier einmal mehr ein gewisser Mr. Romero mit von der Partie ist, erstaunt ja niemanden mehr. Und dass das letztjährige Werk «Life Motion» scheinbar "sehr erfolgreich" gewesen sein soll, mag ja sein. Fragt sich nur wo? In unserem Archiv findet sich auf jeden Fall nichts seit 2012, als der Erstling mit dem verheissungsvollen Titel «John Lawton in Intelligent Music Project» den Reigen eröffnete. Der kurze audiomässige Rückblick fördert allerdings nichts Weltbewegendes zu Tage. Mehrheitlich sind pianomässige und ein paar orchestrale Arrangements zu hören, die noch um drei halbherzige wie ziemlich steril klingende Rocksongs erweitert wurden. Teilweise hört man nicht mal heraus, dass hier der ehemalige Uriah Heep Shouter am Werk ist. Schnitt und direkt in die Gegenwart, hin zum sechsten Teil!

Der Opener «Sense Of Progress» zeigt für einmal einen sehr "brav" agierenden Ronnie, wie auch beim nachfolgenden Track «The Story», wo Mr. Romero noch zahmer als vorher beginnt, bevor John Payne einsetzt und dann auch noch Richard Grisman reinträllert. Alles ganz nett und sauber produziert, aber ohne jegliches Feuer. Ein Hinweis zu diesem Song ist entlarvend und erklärt den Rest ziemlich schnell: "Intro by Milen, theme development by Milen, acoustic guitar by Milen, played by Milen. "Intelligent Music Project" ist nichts anderes als die kreative Spielwiese von Milen Vrabevski, der zwar klingende Namen verpflichten kann, aber das Resultat ist über weite Strecken ziemlich lasch. Wer sich allerdings, wie bei «Listen», anhören möchte, wie lieblich ein total gedrosselter Chilene klingt, findet vielleicht Gefallen daran. Der "Rocker" «Sometimes» macht dann überwiegend einen auf laufwarme Asia und lässt die Leadvocals in der zweiten Reihe verkümmern. Aber es kommt noch besser, denn bei «Let It Go» swingt (!) und jazzt (!!) unser lieber Ronnie sogar. Nur gerade bei «I Know» wird die Handbremse gelöst, aber ich habe jetzt genug und höre mir zur Revitalisierung meiner gepeinigten Lauscher umgehend «Retransmission», die neue Hammerscheibe von W.E.T., an!
Rockslave