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In letzter Zeit ereilt der Deathcore dasselbe Schicksal, wie der Metalcore seit Längerem. Dieses gefragte Sub-Genre verzeichnet einen leichten Rückgang in seiner Popularität, da sich viele Bands mehr auf Gesangs-Olympiaden und Symphonik konzentrieren, als auf reines Songwriting. Nicht so die australische Band MÉLANCOLIA, die auf den Plan treten, um Ärsche zu versohlen.
Seit ihrem explosiven Debüt-Album «HissThroughRottenTeeth» (2023) ist die Truppe mit ihrer eher melancholischen, auf Black Metal fokussierten Interpretation des Deathcore erfolgreich unterwegs. Nun kehren Mélancolia mit ihrer neuen Platte «Random.Access.Misery» zurück, um der Szene zu zeigen, dass sie eine nachhaltige Kraft sind, mit der künftig wieder zu rechnen ist. Trotz des bisherigen Erfolges hält sich die Band um Alex Hill (v), Toby Thomas (b), Mason Page (d) sowie die Gitarristen Joshua Taafe und Billy Morris musikalisch keineswegs in der Vergangenheit auf.
Vielmehr schaut man mit Nu Metal Elementen in die Zukunft, die all die Blackened Deathcore Elemente ergänzen, deutlich hörbar in der Lead-Single «All_Is_Rust». Nach einem stürmischen Intro übernimmt ein schwungvoller Abschnitt mit typischen Nu Metal Riffs, die sich unter die hämmernden Blastbeats mischen. Dies verleiht dem Song einen eingängigen Groove, der die Black Metal-Vocals auf eine erfrischende Weise ergänzt. Ein weiteres Beispiel für den Einfluss der Nu Metal Grooves findet sich in «icanseethroughtheholesinmyhands». Während die Nu Metal Parts insgesamt ein Pluspunkt sind, trägt auch die gesteigerte Melodik zur Faszination des Albums bei.
«Lithia» ist das beste Beispiel dafür, dass mit Hunter Youngs Feature ein eh schon mitreissender Refrain noch explosiver erklingt. Die zehn Songs auf «Random.Access.Misery» sind ein monumentaler Sprung nach vorne und zeigen für eine ohnehin schon talentierte Band, dass Deathcore dem breiten Publikum eigentlich noch viel zu bieten hat. Eine gewisse Spannung aufrechtzuerhalten, kann manchmal wichtiger sein, als ständig heavy zu klingen. Wenn Mélancolia weiterhin so starkes Material schreiben, werden sie in kürzester Zeit zu Titanen ihres Genres!
Oliver H.