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Kuriositäten gibt es auf der Welt viele, diese hier kommt aus Schweden. Das Duo um Arvid Sjödin (Gitarre, Vocals, Synthesizer) und Andreas Hörmark (Bass, Programming) nennt sich FLOATING, und ihre Klang-Kollisionen sind eine Bibliothek aus spöttischen Post Punk Rhythmen, schwerfälligen Doom-Anleihen und dissonantem Death Metal, inspiriert von Bands wie Demilich und Ulcerate.
Floating finden immer beeindruckendere Wege, um Death Metal mit progressivem Post Punk zu bereichern. Während «The Waves Have Teeth» erstmals für Aufsehen sorgte, ist der Zweitling «Hesitating Lights» weitaus raffinierter, selbstbewusster und ausgereifter. Die primären Elemente haben weiterhin ihren Platz in der Musik, ohne dass eines davon durch die Dominanz des anderen verdrängt wird, und genau darin liegt das Interessante. Es entsteht eine emotionale Zerbrechlichkeit, die im Death Metal doch eher selten zum Ausdruck kommt.
Das Ergebnis ist ein Album, bei dem jeder einzelne Song hervorsticht und es kein festes Muster gibt, das ihre Musik vorhersehbar machen könnte. «Hesitating Lights» ist ein durchdacht komponiertes Album, erfrischender Death Metal, abgestimmt auf die heutige Zeit. Die erste Hälfte bedient sich eines Post Punk Stils, der sowohl beeindruckend einfach, als auch verworren ist. Das Ergebnis ist zwar einzigartig und atmosphärisch, aber ein bisschen zu brav. Die sorgfältigen Kompositionen zeigen allerdings Floatings Songwriting Fähigkeiten auf.
Nach dem ersten Akt beginnt dann schliesslich die geschmackvolle Death Metal Dominanz aus den Fugen zu geraten. Ein fast post-metallisches Crescendo, das ausschliesslich von der rumpelnden Bass-Gitarre getragen wird, mündet in einem Noise Rock Höhepunkt. Abgesehen von dem experimentelleren Flair bietet jeder Track der zweiten Hälfte ein kraftvolles Riff, das den Kopf zum Schütteln bringt. «Hesitating Lights» birgt eine unheilvolle Death Metal Atmosphäre und setzt gleichzeitig rebellische Punk-Energie frei die, zu ordentlichen 36 Minuten gebündelt, eine ansteckende Platte ergibt.
Oliver H.