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MAWIZA sind eine indigene Band aus Wallmapu, einem Gebiet ausserhalb der Mapuche-Nation in Südamerika (das sich über Chile und Argentinien erstreckt). Der Vierer um Zewü (b/v), Txalkan (d), Karü (g) und Awka Mondaka (g) hat in den letzten Jahren einen überraschenden Aufstieg erlebt.
Die Band wurde 2014 unter dem Namen Nunca Seremos Dichosos gegründet und gewannen mit ihrem zweiten Album «Kollong» (2019) den chilenischen Grammy (Pulsar Award) als beste Metal-Künstler. Im Jahr 2021 wurde der Name in Mawiza geändert, und statt auf spanisch, ausschliesslich in ihrer angestammten Sprache Mapuzungum gesungen. Ihre Musik erregte alsbald die Aufmerksamkeit von Gojira, Mastodon und Mercyful Fate, sodass sogar eine Zusammenarbeit mit Joe Duplantier von Gojira zustande kam.
Das Album mit dem Namen «ÜL», das Gesang bedeutet, ist eine Mischung aus Groove Metal und indigener Spiritualität der Mapuche-Kultur. Die neun Songs auf «ÜL» sind kraftvolle, indigene Hymnen, die die Erde als lebendiges Wesen mit Bewusstsein und Geist thematisieren und die Zuhörer dazu aufrufen, die Natur zu schützen. Die Band selbst beschreibt ihr neues Werk als eine dekolonialisierende und stärkende Mission. Sie sehen das Album als eine Möglichkeit, die indigene Denkweise und die Verbindung zur Natur zu feiern und zu verteidigen.
Die Musik von Mawiza ist tief in der Mapuche-Kultur verwurzelt und enthält traditionelle Elemente, die mit modernen Metal-Klängen verschmelzen. Die Single «Wingkawnoam» ist ein kraftvoller Opener, der die Bedeutung des indigenen Denkens betont und «Mamüll Reke» ist eine Hommage an den Wald und seine Widerstandskraft gegen die Zeit und die sich ausbreitende Stadt. Der Leadsänger liefert eine gesangsähnliche Darbietung, und die Gitarren und das Schlagzeug geben einen Start-Stopp-Rhythmus vor, ergänzend zu Mondakas Gesang.
Der Einfluss von Gojira ist in Form von Pinch Harmonics und Slides spürbar. Mawiza kreieren Gitarren-Riffs und herzschlagartige Drums, um einen groovigen Sound zu kreieren, die einem zum Hüpfen bringen. Einzelne Songs («Ngulutu», «Nawelkünuwnge») verleihen dem Album sogar einen feinen Metalcore-Touch, obwohl sich der Gesamt-Sound nicht in ein etabliertes Genre einordnen lässt. «ÜL» ist mehr als ein Album, es ist ein Statement und die Band nutzt ihre Wurzeln, um eine klare Botschaft zu verbreiten und die indigene Kultur zu feiern.
Oliver H.