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Ich sitze im Büro, höre mri die neue Scheibe von SLOW FALL an, den Finnen aus Oulu, während draussen schönstes Wetter ist. Irgendwie will «Blood Eclipse» nicht so recht in die Jahreszeit passen, ein Release im Herbst wäre für die melancholische Mucke definitiv die bessere Wahl gewesen. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass Fans finnischen Metals hier vollauf bedient werden.
Die Band holt ihre Einflüsse von Grössen wie Opeth, Sentenced, Amorphis oder Swallow The Sun, jedenfalls wenn man dem Beipack-Zettel Glauben schenken will. Das Label liegt damit goldrichtig. Dass die Band «Colossus» als Single ausgesucht hat, kommt nicht von ungefähr, denn der Song dient als Vorbote für das ganze Album. Aggressive Riffs, kombiniert mit einer melancholischen Atmosphäre und das brutale Gekeife von Sänger Markus Taipale im Wechsel zum wunderschönen Klargesang, viel besser kriegt man diese Art Musik nicht hin.
Auch der Opener «Storm Never Rests» (balladesker Anfang, melodiöser Stampfer), das rasante «Blood Eclipse» und das kleine Epos «Vale Omnes» gehören mit zum Besten, was ich in diesem Jahr serviert bekommen habe. Der dritte Wurf der Band setzt also einige Ausrufezeichen. Es ist bretthart, melodiös, melancholisch und progressiv, wirkt aber nicht ausufernd, sondern der Song selber steht jeweils immer im Mittelpunkt. Damit wird, im direkten Vergleich, sogar der starke Vorgänger «Obsidian Waves» geschlagen. Wer trotz sommerlichen Temperaturen Bock auf finnische Kälte hat, sollte hier unbedingt zugreifen. Ansonsten kommt der Herbst und Winter ja schneller, als so manchem lieb ist.
Rönu