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Das Album «Trinity» beginnt sanft mit dem gleichnamigen Titeltrack, ein Intro, das ruhige und melodische Elemente herbeiführt, bevor sich «Haunting Hell» lautstark entzündet. Die Rede ist hier vom neuesten Streich von I AM YOUR GOD.
Das finnische Quintett um Joonas Roivainen (Bass), Atte Autio (Schlagzeug), Joonas Erkkonen (Gitarre), Matti Hietala (Gitarre) und Julius Vetämäjärvi (Gesang) bringt zwei Jahre nach ihrem Zweitling «Sinister», mit «?» Album Nummer drei unter die Leute. Mit dieser Platte setzen sie auch ihre Label-Zusammenarbeit mit Out Of Line Music fort. Die zwölf Songs sind sehr facettenreich, obwohl das Grundrezept unverändert bleibt: Melodic Death und Metalcore gehen eine perfekte Verbindung ein und verleihen den Kompositionen eine natürliche Aggression.
Dieses Klangbild zieht sich durch die ganze Scheibe, mal mit cleanen und motivierenden Vocals versehen, dann wieder wütende Screams und Growls, die eine verbale Wutwelle freisetzen und den Sound weiter in seinen effektiven, ruckartigen Mustern verankert. Die Leads sorgen manchmal für einen verspielten Touch, bevor bei «Death Row» melancholischere Töne angeschlagen werden (mein Favorit des Albums!). Ein heftiger Break lädt vor dem abschliessenden Refrain nochmals zum Headbangen ein, bevor «Part Of The Ocean» mit verspielten Gitarrenriffs zurückschlägt, die die eingängigen Elemente in einem sehr variablen Tempo mit durchdringenden Tönen begleiten. Dadurch klingt der Track teilweise sehr verschieden.
Mit dem Piano-Intro von «Til Death Do Us Part» gönnt die Band der Hörerschaft eine kurze Verschnaufpause von 13 Sekunden, bevor die Wut zurückkehrt, um die Komposition düster zu färben und die Riffs mit voller Geschwindigkeit voranzutreiben. Vor allem gegen Ende des Songs kommen intensive Power Metal-Einflüsse zum Tragen. «Pyre Of Fears (Intro)» legt eine weitere Pause von 29 Sekunden ein, und stürmt anschliessend mit einem ähnlichen Rezept aus roher Energie in den Strophen und weicher gesungenen Refrains voran, bevor es in «The Chateau» übergeht, wo die mitreissenden modernen Melodic Death-Wurzeln der Band durchschimmern.
«Kingdom Cold» folgt mit einer Kälte und Grausamkeit, die man bereits in den schneidenden Riffs vermutet, aber im Anschluss erreicht die Platte bereits ihr Ende mit dem treffend benannten Rausschmeisser «Terminus», dessen luftige Melodien perfekt mit der stampfenden Basis verschmelzen, bevor sich alles in Luft auflöst. «Trinity» wird die Erwartungen der Fans zweifellos erfüllen.
Oliver H.