MIDNIGHT – Steel, Rust And Disgust

Och nö, nicht schon wieder ein Cover-Album. So zumindest mein Gedanke, als ich von der Veröffentlichung erfuhr. Schliesslich gehört sowas nun nicht gerade zu meinem Kaufverhalten, und es existieren nur wenige Tribute-Scheiben, welche ich ohne schlechten Gewissens empfehlen kann. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass MIDNIGHTs Mastermind Athenar hier etwas Spezielles am Start hat.

Tatsächlich ist die Grundidee zwar simpel, aber nicht minder genial. Zwar sagen mir Bands wie Kratos, Synastryche oder Electric Eels genauso wenig etwas wie der Country Barde David Allan Coe oder der Jazzmusiker Screamin' Jay. Doch alle Künstler haben eines gemeinsam, sie stammen aus Cleveland, Ohio. Dazu passend gibt es zwei brandneue Knaller namens «Cleveland Metal» (welcher natürlich wie die Faust aufs Auge passt) und den Titeltrack, was eigentlich jeden Midnight Fan verzücken sollte. Von den Covers ragen «Iron Beast» der Metaller Kratos und «3rd Generation Nation» der Dead Boys heraus.

Zudem sticht das kurze, heftige «Black Leather Rock» der Proto-Punker Electric Eels besonders hervor. Tja, Midnight hauchen damit der ausgelutschten Cover-Geschichte neues Leben ein. Sie huldigen Clevelands Musikern, haben zwei neue Songs dabei und generieren so einen absoluten Mehrwert. Also rundherum eine gelungene Angelegenheit, welche ich tatsächlich gerne empfehlen kann. Wenn Ihr noch einen weiteren Anspiel-Tipp von «Steel, Rust And Disgust» wollt: Powergod mit «Bleed For The Gods: That's Metal» bleibt in diesem Bereich wohl auf ewig meine Nummer eins!
Rönu