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Dieses Album ist der beste Beweis dafür, dass es für ein seriöses Review manchmal Zeit braucht. Bei diesem Werk erlaubte ich mir, über zwei bis drei Wochen immer wieder reinzuhören. Und siehe da, empfand ich die ANCIENT BARDS Sängerin Sara Squadrani erst als etwas nervend mit einem komischen Rauschen auf der Stimme, verschwand Letzteres mit der Zeit komplett.
Zudem gewannen die hier präsentierten dreizehn Lieder deutlich an Profil und Tiefe. So kann ich jetzt getrost vermelden, dass Ancient Bards ein kleines Meisterwerk gelungen ist. Eines, für das man sich, wie bereits erwähnt, eben ein wenig Zeit nehmen muss. Oberlächlich gesehen spielen die Italiener einen gefälligen Power Symphonic Metal mit gelegentlichen Ausflügen in Richtung Folk und Death Metal, also soweit nichts Aussergewöhnliches. Wer aber eine Power-Ballade im Format von «Unending» (gibt auch einen Videoclip dazu) neben einem sich mystisch und gefährlich entwickelnden, filmsoundtrackartigen «Ministers Of Light» präsentieren kann, gehört definitiv zu den Grossen im Musikgeschäft.
Zumal hier trotz stilistischer Vielfalt alles schlüssig wirkt. Die gewaltigen Chöre erklingen zudem nie überproduziert, wie das etwa bei den Landeskollegen Rhapsody Of Fire immer wieder der Fall ist. Und wenn man beim knüppelharten «The Empire Of Black Death» in Versuchung kommt zu headbangen, haben Ancient Bards definitiv etwas richtig gemacht. Von der Atmosphäre her erinnert mich die Truppe auf dem neuen Album etwas an unsere Schweizer «Illumishade», ohne dass Ancient Bards dabei die leichten Pop-Anleihen aufnehmen. Eine gemeinsame Tour mit ihnen würde aber durchaus Sinn machen. Wer symphonischen Metal mag, kann mit dem neuen Album «Artifex» definitiv nichts falsch machen.
Roger W.