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H.P. Lovecraft-Fans aufgepasst! Das fünfte Studio-Album der schwedischen Todesmetaller PUTERAEON taucht thematisch tief in die Werke des Horror-Autors ein und liefert den passenden Soundtrack gleich mit. «Mountains Of Madness» ist ebenfalls der Titel einer der berühmtesten Kurzgeschichten des amerikanischen Schriftstellers.
«Mountains Of Madness» (Berge des Wahnsinns) ist eine klaustrophobische, fesselnde und erschreckende Geschichte über einfache Menschen, die mit ihren eigenen Urängsten und mit Wesen in Berührung kommen, die älter sind als die menschliche Existenz selbst. Das Gefühl des Grauens und der Hoffnungslosigkeit, das jede Zeile der Erzählung durchzieht, auf Death Metal zu übertragen, ist definitiv keine einfache Aufgabe. Die Verbindung von Metal und Lovecraft ist keineswegs neu, gelingt aber nicht allen in der Umsetzung.
Puteraeon haben aus meiner Sicht aber diesen Schnittpunkt erreicht, der das Werk qualitativ hochstehend macht. Ihr Sound nutzt seine Aggressivität und seine Fähigkeit, eisige Atmosphären zu schaffen und umarmt die ganze gnadenlose Kälte mit dem Grauen, das Raum für die halluzinatorischsten Tagträume bietet. Musikalisch wird grundlegend nicht viel anderes geboten als Death Metal mit kraftvollen Riffs und Gitarren-Salven, die aber auf «Mountains Of Madness» organischer und solider klingen.
Jonas Lindblood (Vocals, Gitarre), Rune Foss (Gitarre, Backing Vocals), Daniel Vandija (Bass) und Anders "Hammer of Gs" Malmström (Drums) schaffen es, bei den Songs eine passende Verbindung zwischen Musik und Geschichte herzustellen. «Miskatonic Expedition» klingt wirklich wie ein Gefühl wachsender Erwartung, die seinen Höhepunkt erreicht, wenn das exzellente «The Land Of Cold Eternal Winter» beginnt. Der Groove ums Haupt-Riff ist besonders ansteckend. Ein Song, der genaues Hinhören verdient, ist das schwere «Gods Of Unhallowed Space».
Sein Sound erinnert ein wenig an die langsameren Ansätze von Hypocrisy und «I Am The Darkness» ist sehr clever aufgebaut, respektive klingt wie Entombed zu ihren besten Zeiten. Das Cover von «Mountains Of Madness» verdient ebenfalls besondere Erwähnung, denn es ist weit entfernt von allen Klischees, die dieser Stil mit sich bringt. Es vermittelt ein Gefühl von Verzweiflung und Verlassenheit, das perfekt zu der Atmosphäre der Songs passt, die die Band rund um Lovecrafts Werk geschaffen hat. Cthulhu ist definitiv nicht tot, er träumt nur.
Oliver H.