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Sechs Jahre nach ihrem gefeierten Album «Merciless Savagery» (2019) kehren die niederländischen Death-Metaller mit ihrem bisher brutalsten und düstersten Album zurück, das den treffenden Titel «Devoid Of Light» trägt. Als Antropomorphia die Tracks aus der Taufe hoben, zog sich der Aufnahme-Prozess, aus verschiedenen Gründen, über zweieinhalb Jahre in die Länge.
Trotz all der Umtriebe hat der Vierer um Ferry Damen (Vocals, Gitarre), Jeroen Pleunis (Bass), Marco Stubbe (Schlagzeug) und Jos van den Brand (Gitarre) ihre Vision nie aus den Augen verloren: eine Vielzahl von rauen musikalischen Songs, einschliesslich fanatischer Aggression, misanthropischer und nihilistischer Texte sowie dunkler Emotionen wie Wut, Verzweiflung und Schmerz unter vielen anderen Klanglandschaften zu kombinieren. Mission geglückt würde ich sagen, denn wenn man sich die neun Tracks anhört, sind sie alles andere als fröhlich.
«The Withering Stench Of Hope» schlägt als Erstes zu und präsentiert einen Sound, der im soliden Death Metal verwurzelt ist und durch massive Gesang-Parts ergänzt wird. «Funeral Throne» folgt mit einer latenten Ballerei, die dank eines wilden Oldschool-Ansatzes nur wenige Sekunden braucht, um Schädel zu erschüttern, bevor «In Writhing Rapture» alles in düsteren Nebel hüllt. Bei «Unending Hunt» ist der Sound sehr geheimnisvoll, aber die Band kehrt bald zu ihrer gewohnten Gewalt zurück, manchmal mit berauschenden Melodien, die sich immer natürlich mit soliden Riffs verbinden, wie bei «Ash Drapes The Earth».
«In The Shade Of The Devil's Horns» schafft eine fast majestätische Atmosphäre, bevor es die Zügel loslässt und das Stück extrem eingängig wird. «Triumphant Death» lässt eine schwere Langsamkeit aufleben, während es in dieser letzten Komposition einen eher epischen Touch erhält. Die 1990 im niederländischen Tilburg, aus dem üblen Gestank des Todes heraus gegründete Truppe gilt als Pionier, was sie zu einem Eckpfeiler der brutalen Musik-Szene in den Niederlanden macht.
Mit ihrer kompromisslosen Herangehensweise und einem sich ständig erweiternden Strudel musikalischer Texturen, der einen wachsenden Einfluss von Black Metal Elementen in der musikalischen DNA verzeichnet, haben die Niederländer auch in Fankreisen enorm Boden gutgemacht. Jetzt sind Antropomorphia mit «Devoid Of Light» zurück, um der Welt zu zeigen, dass sie immer noch hungrig sind, die Grenzen ihrer eigenen Band und der Death Metal Szene zu erweitern.
Oliver H.