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Während die Gläubigen im Vatikan mit Papst Leo XIV mal wieder ein neues Kirchen-Oberhaupt bekommen haben (Habemus Papam), reagiert Polen darauf mit einem brutalen Angriff in Form des neuen Albums von BEHEMOTH. «The Shit Ov God», und der Titel sagt eigentlich schon alles.
Nergal macht auch auf dem zwölften Album keine Gefangenen und wird trotz wachsendem Erfolg nicht stiller. Der Frontmann sagt über den Titel: "Wir haben diesen provokanten Titel bewusst gewählt und auf Subtilität zugunsten einer direkten und polarisierenden Aussage verzichtet. Es ist ein trotziger Sprung in die Tiefe, der es wagt, selbst in der Gosse das Absolute zu suchen." Behemoth reichen dieses Mal acht Songs, um ihren Status weiter zu festigen. Musikalisch setzt man beim letzten Album «Opvs Contra Natvram» an, das heisst jede Menge Bombast, Chöre, Pathos und trotzdem phasenweise rasende Black Metal Auswüchse.
Der Opener «The Shadow Elite» ist ein aggressiver, gleichzeitig ungemein atmosphärischer und melodiöser Hassbrocken. Der Titeltrack startet mit Nergals Sologesang «Eat My Flesh, Drink My Blood, I Am The Shit Ov God», bevor die Riffs und Chöre den Song in eine Bombast-Hymne vor dem Herrn (pardon…, Lucifer) verwandeln. Apropos Lucifer, «Lvciferaeon» ist schnell wie Hölle, bleibt aber trotzdem hymnisch, ebenso wie «To Drown The Svn In Wine».
Wer, wie ich, die opulenten Midtempo-Granaten von Behemoth auch mag, wird mit «O, Venvs Come!» sicherlich glücklich. Einen Füller habe ich jedenfalls auch nach mehreren Durchgängen nicht entdecken können. Behemoth anno 2025 verzichten vielleicht auf Überraschungen und sind sicher eingängiger als auf ihren ersten Alben. Elitäre Black Metal Fans haben der Truppe schon lange den Rücken zugekehrt und ein gewisser Kommerz-Gedanke ist nicht abzustreiten. Doch so lange Behemoth auf einem dermassen hohen Niveau abliefern, sind das alles nur eifersüchtige Worte.
Rönu