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Wie ein Nebelhorn, das aus den Ruinen einer mythischen Küste hallt, taucht «Of Owls And Eels» als seltsamer, düsterer und hartnäckig persönlicher Beitrag zum Black Metal Kanon auf. CROMLECH, das lange ruhende Projekt von Impurus, hat mit diesem Album ein gespenstisches Reliquiar geschaffen, das voller Anklänge an das Black Metal Erbe der 90er Jahre ist, jedoch von einer surrealen Dämmerung überzogen wurde.
Das Album beginnt atmosphärisch: Synthesizer und dissonante Tremolo-Linien verschwimmen wie Rauch über vergessenen Mooren. Von «Past Forever» bis zum erdrückenden, aber hymnischen «Ice Curse» zeigt Cromlech ein vielschichtiges und akribisches Gespür für Struktur. Roh zwar, aber auch durchaus ausgefeilt. Die Produktion vermeidet moderne Sterilität und bevorzugt eine gespenstische Wärme, die zu Impurus' multiperspektivischer Vision passt. Dennoch ist das Album nicht ohne Fehltritte: Einige Keyboard-Flourishes wirken deplatziert und bestimmte Passagen mäandern eher, als dass sie hypnotisieren.
Wenn es jedoch funktioniert, wie auf dem traurigen Leviathan «Mordlust», dann funktioniert es wirklich. Unheimlich, melancholisch und atmosphärisch reichhaltig überzeugt Cromlech nicht durch Innovation, sondern durch Überzeugung und Vision. Ein kryptischer, fuchsäugiger Traum von einem Black Metal Album, nicht einfach und nicht unmittelbar, aber lohnenswert für diejenigen, die bereit sind, durch den Nebel zu hören. Ein Requiem, das langsam brennt, aus einem Ein-Mann-Abgrund.
Lukas R.